Jetzt ist es offiziell. Der Sparkurs der Landesregierung trifft auch Kinder und Jugendliche in schwierigen Situationen massiv. Der Salzburger FPÖ-Soziallandesrat informierte Träger von Jugendwohnhäusern über den Sparkurs in Höhe von einer Million Euro. Er erntet scharfe Kritik.
Betreuungseinrichtungen wie Kinder- oder Jugendwohnhäuser werden Personal reduzieren müssen. Davor warnt aktuell die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) in Salzburg. Wie jetzt bekannt wurde, hat FPÖ-Soziallandesrat Christian Pewny die Träger solcher Einrichtungen auf bevorstehende Einsparungen hingewiesen. Der Landesrat schrieb: „Im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe ist es notwendig, 2025 Einsparungen in Höhe von insgesamt einer Million Euro zu realisieren.“
Kritiker: „Das ist verantwortungslos“
Die Gewerkschaft schäumt angesichts des Sparkurses. Salzburgs GPA-Geschäftsführer Michael Huber, dem ein solches Schreiben zuging, kritisiert: „Diese Sparpolitik ist verantwortungslos. Kinder und Jugendliche, die auf professionelle Betreuung angewiesen sind, dürfen nicht unter politischen Budgetkürzungen leiden.“ Etliche Mitarbeiter in betreuten Jugendeinrichtungen würden wegen der Einsparungen ihre Arbeit verlieren. Verbleibende würden dann oft Mehrarbeit abfedern, die durch die Abgänge entsteht.
Tagsätze auf nur zwei Prozent gedrosselt
Konkret sehen die Einsparungen so aus: Das Land hebt die Tagsätze heuer nur um zwei Prozent an. Mit 3,86 Prozent Erhöhung wäre aber fast doppelt so viel notwendig, um Personal und Sachaufwand im bisherigen Ausmaß weiter zu finanzieren. Auf diesen Unterschied geht der Landesrat in seinem Schreiben auch ein. Man sei sich bewusst, „dass dies eine Herausforderung darstellen kann“, schreibt Christian Pewny den Trägern. Wohl kaum ein Trost für die Kinder- und Jugendhaus-Betreiber: In dem Schreiben heißt es, immerhin müssten durch die jetzt pauschale Anpassung um zwei Prozent die Träger nicht mehr aufwändig berechnen, wie hoch ihre Kostensteigerungen sein werden.
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