„Detox“ für die Zellen

Warum gut trainierte Hunde länger leben (können)

Wissenschaft
06.02.2025 10:20

Ein Forscherteam der Veterinärmedizinischen Universität Wien stellte 2020 fest, dass soziale und kognitive Fähigkeiten von Hunden trotz lebenslangen Trainings nachlassen. In einer anschließenden Studie wurden verschiedene Einflussfaktoren auf die Veränderung der Telomere (Schutzkappen an den Enden der Chromosomen) untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass sich diese umso langsamer verkürzen, je besser die Hunde trainierbar sind.

Ein Team um Julia Weixlbraun vom Zentrum für Biologische Wissenschaften der Vetmeduni zeigte nun einen starken Zusammenhang zwischen der „Trainierbarkeit“ von Hunden und der Veränderung der Telomere. Mit der Trainierbarkeit maßen die Wissenschafter in Testsituationen, wie aufmerksam die Hunde waren und wie schnell sie die gestellten Aufgaben erfüllten.

Wenn sich Zellen teilen, werden die Telomere genannten DNA-Abschnitte an den Enden der Chromosomen kürzer. Diese Verkürzung ist mit Zellalterung und geringerer Immunfunktion verbunden, so die Forscher im Fachjournal „PLOS One“. Sind die Schutzkappen zu kurz, hört die Zelle ganz auf, sich zu teilen.

In der Studie zeigte sich weiters, dass sich die Trainierbarkeit mit zunehmendem Alter nicht verändert. (Bild: beatrix kido - stock.adobe.com)
In der Studie zeigte sich weiters, dass sich die Trainierbarkeit mit zunehmendem Alter nicht verändert.

Alter, Geschlecht oder Ernährung weniger wichtig
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass „eine höhere Trainingsfähigkeit die Telomerdynamik bei alternden Hunden positiv beeinflusst“, so Weixlbraun. „Wir konnten sogar eine Verlängerung der Telomere beobachten.“ Andere Faktoren wie Alter, Geschlecht oder Ernährung seien dagegen in diesem Zusammenhang weniger wichtig.

Trainierbarkeit verändert sich nicht
In der Studie zeigte sich weiters, dass sich die Trainierbarkeit mit zunehmendem Alter nicht verändert. Für Weixlbraun legt das die Vermutung nahe, dass „die Telomerdynamik bei Hunden eher von einer sozialen Eigenschaft wie der Trainierbarkeit als vom Alter abhängt.“

Beim Menschen wurden bereits in früheren Studien kognitive und soziale Faktoren mit der Veränderung der Telomere in Verbindung gebracht, bei Tieren seien solche Zusammenhänge nicht ausreichend erforscht.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt