„Krone“-Kino-Kritik

Angelina Jolie hinreißend als Operndiva in „Maria“

Unterhaltung
06.02.2025 11:01

Jahrelang lebte Opernstar Maria Callas (Angelina Jolie) zurückgezogen in Paris. Mithilfe ihres Butlers und ihrer Köchin klammerte sie sich an die Hoffnung auf ein Comeback. Ein Reporterbesuch lässt alte Zeiten aufleben. Doch die Realität holt sie ein – am 16. September 1977 wird sie tot in ihrer Wohnung gefunden. Lesen Sie hier unsere Kino-Kritik zu „Maria“: facettenreich und hinreißend. 

Am Anfang steht ihr Ende. Und ihr Tod verheißt Unwiederbringlichkeit. Maria Callas stirbt 53-jährig am 16. September 1977 in Paris. Ihre letzten Tage verbringt sie geschwächt und zurückgezogen mit ihren Hunden und zwei Bediensteten (Pierfrancesco Favino, Alba Rohrwacher), die den Wünschen der Sängerin penibel Folge leisten. Noch einmal auftreten, der Stimme, ihrem einzigartigen Instrument, Seele verleihen, auch wenn die Lebenskräfte schwinden. Und besondere Momente der eigenen Vita destillieren – in einem letzten Interview. Traum, Wahn und Wirklichkeit verschwimmen.

Angelina Jolie in der Rolle von Maria Callas in ihren letzten Tagen. (Bild: Copyright STUDIOCANAL/ Pablo Larraín)
Angelina Jolie in der Rolle von Maria Callas in ihren letzten Tagen.
Ihre letzten Tage verbringt Maria (Angelina Jolie) geschwächt und zurückgezogen mit ihren Hunden und zwei Bediensteten. (Bild: Copyright STUDIOCANAL/ Pablo Larraín)
Ihre letzten Tage verbringt Maria (Angelina Jolie) geschwächt und zurückgezogen mit ihren Hunden und zwei Bediensteten.
Ab sofort im Kino: „Maria“. (Bild: Copyright STUDIOCANAL/ Pablo Larraín)
Ab sofort im Kino: „Maria“.

Pablo Larraíns künstlerisch aufwendig durchkomponierte fiktionale Filmbiografie entzündet sich an Gegensätzen: vokales Genie und Tablettensucht, Gegenwart und Vergangenheit, Glanz und schwindende Glorie. Angelina Jolies Performance ist facettenreich und von hinreißend imitierter Eleganz. Da sind die divenhaften Posen, der tiefe Blick unter schwerem Wimpernschlag, die Unnahbarkeit, mit der sie sich ummantelt, der schreitende Gang, ja ihr Erscheinen, das jeden Raum zur Bühne macht. Aber auch ihr trotziges Ringen um Anerkennung im bereits bleiernen Wissen um ihre eigene Endlichkeit.

Zugleich zelebriert Larraín die hehre Kunst des Musiktheaters anhand eines vokal schillernden Opern-Kanons, und er verflicht Aktstruktur und Arienmagie mit dem Drama der sterbenden Künstlerin. Angelina Jolie verschmilzt mit den Rollen, die diese so berühmt gemacht haben – akustisch perfekt digital verblendet mit der Stimme der göttlichen Callas. Und dieses Hörerlebnis ist der eigentliche Genuss dieses Films.

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