Während Österreich gespannt auf die Hofburg blickt, wo am heutigen Donnerstag FPÖ-Obmann Herbert Kickl erwartet wird, um über den Status der zuletzt wieder kompliziert gewordenen Koalitionsverhandlungen zu berichten, werden die kritischen Stimmen nicht leiser. Nun warnen mehr als 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem offenen Brief vor einer FPÖ-geführten Regierung.
Eine blau-schwarze Regierung stehe liberaler Demokratie entgegen und würde Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und Minderheitenschutz, Medienfreiheit, eine unabhängige Justiz und Wissenschaftsfreiheit gefährden, heißt es unter anderem in dem Schreiben. Die Verfasser des Briefes fordern ein Bekenntnis zu Demokratie, offener Gesellschaft sowie Freiheit von Forschung und Lehre.
„Würde Österreich enorm schwächen“
„Es bahnen sich, so hören wir, deutschtümelnde Forderungen nach der Germanisierung der Terminologie und wissenschaftlicher Abschlussarbeiten an – was den Wissenschaftsstandort Österreich in einer internationalen Academic Community enorm schwächen würde“, wird Sprachwissenschaftlerin und Wittgensteinpreisträgerin Ruth Wodak in einer Aussendung zitiert. Unterzeichnet haben den Angaben zufolge unter anderem amtierende (Vize)Rektorinnen und -Rektoren, Senatsvorsitzende sowie mit Franz Essl und Sigrid Stagl „Wissenschaftler des Jahres“ bzw. „Wissenschaftlerin des Jahres“.
Die von der FPÖ geplanten Beschneidungen wissenschaftlicher Forschung würden nicht nur dem Wissenschaftsstandort Österreich schaden, sondern auch dringende wissenschaftliche Innovationen hemmen, heißt es in der Stellungnahme.
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