Starke Verluste

Krise im Bausektor trifft auch Schlotterer

Salzburg
06.02.2025 11:33

Im Vorjahr gab es bei dem Salzburger Unternehmen einen erneuten Umsatzrückgang. Eine Erholung wird erst 2026 erwartet. Die Planungen für ein drittes Werk laufen weiter.

Beim Sonnenschutz-Hersteller Schlotterer mit Sitz in Adnet (Tennengau) ist der Umsatz im Geschäftsjahr 2024 das zweite Jahr in Folge zurückgegangen. Die Erlöse sanken von 112 Mio. Euro auf 105 Mio. Euro – ein Minus von rund sieben Prozent. Die Gründe dafür liegen im kriselnden Wohnbausektor, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Auch vom laufenden Jahr erwartet sich die Geschäftsführung noch keine großen Sprünge. Zuwächse werden erst wieder 2026 erwartet.

„Der Wohnungsneubau ist seit 2022 stark rückläufig. Der Mengenrückgang konnte durch das Mengenwachstum in der Sanierung nur teilweise kompensiert werden“, erklärte Geschäftsführer Peter Gubisch im Zuge eines Pressegesprächs. 2025 solle zwar die Zahl der Neubaubewilligungen wieder um 15 Prozent steigen – Auswirkungen habe das erst 2026 und 2027. „Für heuer ist darum kein Wachstum geplant. Wir rechnen damit, dass die Umsätze erst im kommenden Jahr wieder nach oben gehen. 2025 wird wohl unser schwierigstes Jahr seit 20 Jahren werden.“

Ausbaupläne des Unternehmens bleiben aufrecht
Wie das Unternehmen betonte, habe man trotz eines Umsatzrückgangs von 20 Prozent gegenüber dem Rekordjahr 2022 bisher keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen. Im Schnitt waren im Vorjahr 596 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Schlotterer beschäftigt, heuer sollen 35 Beschäftigte in der Produktion dazukommen und auch wieder einige Lehrlinge aufgenommen werden. Und: Auch für 2024 sollen die Mitarbeiter eine Prämie in der Höhe eines durchschnittlichen Monatsgehalts erhalten.

Auch die Ausbaupläne des Unternehmens bleiben aufrecht. Schlotterer will am Firmenstandort in Adnet ein drittes Werk errichten. Die gewerbebehördliche Genehmigung und die baubehördliche Bewilligung liegen vor, für den positiven Naturschutzbescheid fehle derzeit noch ein Gutachten. Der Baubeginn für das Werk III ist für 2026 geplant, die Inbetriebnahme soll 2030 erfolgen. „Wir gehen mit Sicherheit davon aus, dass der Bedarf an Sonnenschutz wieder steigen wird. In Österreich und Deutschland wächst die Bevölkerung, alleine in Deutschland fehlen 600.000 Wohnungen“, erklärte Gubisch. „Um die Klimaziele der EU zu erreichen, wird auch der Gebäudebestand thermisch saniert werden müssen. Das wird den Bedarf für Sonnenschutz erhöhen.“

Schlotterer ist Teil der oberösterreichischen IFN-Holding, zu der etwa auch der Fensterhersteller Internorm oder der Türenproduzent Topic gehören. Das Unternehmen produziert Rollläden, Raffstore und textilen Sonnen-, Insekten- und Pollenschutz. Der Exportanteil am Umsatz beträgt über 30 Prozent.

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Salzburg-Krone
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