Stephanie Venier ist beim WM-Super-G in Saalbach zur Goldmedaille gerast. Dabei war sie vor dem Start noch ordentlich nervös, wie die 31-Jährige im Ziel verrät. „Aber das war wohl ein gutes Omen“, ahnt die ÖSV-Athletin schon kurz nach ihrer Fahrt. Ein Blick geht auch in Richtung einer schwierigen Phase in ihrer Karriere ...
„Jetzt nehme ich die Gratulation gerne an“, erklärte eine überwältigte Venier im ORF-Interview, nachdem an ihrer Goldmedaille nicht mehr zu rütteln war. Im Ziel konnte Venier es zuvor lange Zeit nicht so recht fassen, was ihr im WM-Super-G gelungen ist. Nach und nach fielen die großen Favoritinnen hinter die ÖSV-Athletin zurück. Ganz sicher war sich die 31-Jährige da noch nicht: „Ich warte, bis die letzte Läuferin im Ziel ist“, erklärte die Tirolerin und ergänzte: „Dieses Warten ist schwierig.“
Doch es hat sich gelohnt. Denn kurz darauf steht fest: Venier holt WM-Gold für Österreich! Damit bringt sie Saalbach zum Beben. „Das klingt surreal, ich kann es noch nicht wirklich glauben“, zeigt sich die Tirolerin überglücklich.
Eine unruhige Nacht
Vor dem Rennen hatte Venier noch zu kämpfen, wie sie verrät: „Ich habe gefühlt die ganze Nacht kein Auge zugemacht und war extrem nervös. Ich habe nicht gewusst, wie ich damit umgehen soll. Aber das war wohl ein gutes Omen“, grinst die ÖSV-Athletin nach ihrem Triumph.
Schließlich habe sie sich gedacht: „Ich muss da einfach durch“ und hat sich der Herausforderung gestellt. Der Puls sei durchgehend hoch gewesen, verrät die 31-Jährige, die betont, dass vor allem der obere Teil des Rennens ideal gewesen sei. „Als ich im Ziel abgeschwungen habe, habe ich mir einen Einser gewünscht – und den habe ich bekommen“, freut sich Venier.
Erlösung für Venier und Österreich
Nachdem die Tirolerin bereits bei der WM 2017 in St. Moritz über Silber jubeln durfte, gab es nun die absolute Kür: „Diese beiden Momente kann man nicht vergleich. Ich bin jetzt eine andere Stephie, bin viel nervöser als früher anscheinend. Am Tag X muss dann einfach alles zu 100 Prozent passen. Das hat heute geklappt.“
Auf dem Weg zum Erfolg gab es aber auch schwierige Phasen zu überstehen, wie die frisch gebackene Weltmeisterin klarstellt: „Jeder, der einmal hinterhergefahren ist, weiß, dass das keine Freude mehr macht. Da habe ich mich jeden Tag nur geplagt, hab oft gedacht, ich hau den Hut drauf. Aber das Leben gibt einem alles zurück.“
Erlösend war der Sieg auch für Österreich. Nachdem es im Vorfeld große Kritik und Angst vor einer enttäuschenden WM gegeben hatte, gab es nun im ersten Einzelbewerb gleich eine Goldmedaille. Venier als Erlöserin der stolzen Ski-Nation? „Klingt komisch, ich fahre für mich selbst. Aber wir können jetzt sagen, dass wir Weltmeister sind. Das klingt schon cool. Brauch noch ein paar Tage und Wochen, bis ich das realisiert habe.“
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