Am Wiener Burgtheater feiert am 1. März ein mit Spannung erwartetes Highlight Premiere: In Ayad Akhtars „Der Fall McNeal“ stehen Publikumsliebling Joachim Meyerhoff und Hollywood-Export Felix Kammerer („Im Westen nichts Neues“) als Vater und Sohn auf der Bühne.
Ein Paarlauf der ganz besonders reizvollen Art wartet am Burgtheater, wenn am 1. März die deutschsprachige Erstaufführung von Ayad Akhtars „Der Fall McNeal“ zur Aufführung gelangt. Dabei feiert zum einen Joachim Meyerhoff das von seinen Fans lang ersehnte Burg-Comeback, und es gelang Burgdirektor Stefan Bachmann, den 29-jährigen Felix Kammerer, der in dem 2023 mit vier Oscars ausgezeichneten Kriegsdrama „Im Westen nichts Neues“ die Hauptrolle spielte und seitdem zwischen Wien und Hollywood pendelt, zu verpflichten.
Meyerhoff gibt nun an der Burg einen exzentrischen Schriftsteller. In seinem neuen Buch hat er die privaten Erfahrungen seines Sohns ohne dessen Einverständnis verarbeitet. Dieser droht jetzt, die Karriere des Vaters öffentlich zu zerstören.
Die Burg ist für Joachim Meyerhoff, 57, eine Art zweite Heimat: 2005 holte ihn Klaus Bachler ans Burgtheater, wo er sich vom ersten Augenblick an in die Herzen der Zuschauer spielte. Meyerhoff gelang etwas, wovon die meisten seiner Zunft träumen. Er wurde zum Publikumsliebling. Spätestens seit Thomas Bernhards „Holzfällen“ ein Begriff, in jedem Fall eine Liebeserklärung. Denkwürdig im Jahr 2017 seine dreistündige One-Man-Show am Akademietheater in Thomas Melles „Die Welt im Rücken“, die im Leben eines treuen Burg-Abonnenten fix in den Top 3 gereiht ist. Inszeniert von Jan Bosse, mit dem Meyerhoff eine langjährige und überaus erfolgreiche Zusammenarbeit verbindet – u. a. als der deutsche Theaterregisseur den Zuschauerraum des Burgtheaters zur Insel machte und Meyerhoff darin als Robinson herumturnen und das Interieur zerlegen ließ. Die 15 Jahre an der Burg bezeichnete er später einmal als seine schönsten Jahre – die durch einen Schlaganfall im Dezember 2018, eine neue Burg-Direktion und die damit verbundene Rückkehr nach Deutschland an die Schaubühne Berlin ihr abruptes Ende fanden.
Eine besonders schwere Zeit liegt hinter ihm, die wie sämtliche seiner Lebensrealitäten in autobiografischen Romanen verarbeitet wurde. Die kultigen Lesungen, wie auch seines aktuellen Bands „Man kann auch in die Höhe fallen“, sorgen stets für ausverkaufte Bühnen, zuletzt am Landestheater Niederösterreich.
Felix Kammerer ist auf dem Sprung nach Hollywood
Auf dem besten Weg zum Publikumsliebling ist der 29-jährige Wiener Felix Kammerer, den Martin Kušej 2019/20 ans Burgtheater holte, wo er als Herzog von Medina-Sidonia in „Don Karlos“ debütierte. Traumkarriere trifft es bei dem Sohn der beiden Opernsänger Angelika Kirchschlager und Hans Peter Kammerer auf den Punkt. Mit Preisen bereits überhäuft (u. a. Nestroy, Deutscher Filmpreis) war 2023 der Vierfach-Oscar-Gewinn des Kriegsdramas „Im Westen nichts Neues“, in dem er die Hauptrolle des Soldaten Paul Bäumer spielte, die Krönung: Die Tür nach Hollywood steht offen. Für Netflix dreht er unter der Regie von Guillermo del Toro an der Seite von Landsmann und Oscar-Preisträger Christoph Waltz die Neu-Auflage von „Frankenstein“, in Daniel Brühls Tennisdrama „Break“ übernimmt er die Hauptrolle des „Tennisbarons“ Gottfried von Cramm – und am 3. April kommt der Survival-Thriller „Eden“ ins Kino, wo er an der Seite von Jude Law und Vanessa Kirby spielt.
Noch sieht man ihn in Wien auf der Bühne – aber Kammerers Lust am Drehen ist voll entfacht, die Zukunft hält er sich offen und sagte in einem Interview bezüglich Burg-Verpflichtung: „Man möchte loyal sein, aber auch nicht stehen bleiben!“
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