Vogelfreunde im burgenländischen Güttenbach schlugen Alarm, als alle Schwalbennester unter dem Dachvorsprung des Gemeindehauses entfernt wurden. Doch Schwalben stehen unter strengem Schutz, die Bestände der Luftakrobaten sind rückläufig. Warum wurden also die Brutstätten abgetragen? Die „Krone“ hat nachgefragt.
Im Burgenland sind Schwalben ein vertrauter Anblick am Himmel – sie gleiten elegant durch die Luft, fangen Insekten im Flug und kehren Jahr für Jahr aus ihren Winterquartieren zurück. Besonders häufig sieht man hier Rauchschwalben und Mehlschwalben, die sich an Hauswänden, Scheunen und unter Dachvorsprüngen ihre Nester bauen.
„Ein aufmerksamer Leser hat uns kontaktiert und war höchst besorgt über den Verbleib der Nistplätze am Gemeindehaus. Denn bei der Erneuerung der Fassade mussten diese entfernt werden. Es war unklar, wie es nur wenige Wochen vor der Brutsaison weitergehen soll“, erzählt „Krone“-Tierecke Leiterin Maggie Entenfellner.
Entfernung mit Bewilligung
Die Tierexpertin griff zum Telefon und stieß beim Güttenbacher Bürgermeister Leo Radakovits auf offene Ohren. „Es wurde eine Bewilligung erteilt, die geschützten Nester im Eingangsbereich zum Gemeindeamt und zur Arztordination zu entfernen. Doch wir haben uns natürlich um eine Alternative umgesehen, die Mauerbrüter sind uns weiterhin willkommen“, so der tierfreundliche Ortschef.
Güttenbach bereit für Schwalbensaison
Anfang Februar wurde ein Turm mit Nisthilfen auf der Blühwiese direkt hinter dem Gemeindehaus in der Nähe des Baches fertiggestellt. Gemeinsam mit den Mitarbeitern der Gemeinde haben Volksschulkinder dort direkt neben dem Schwalbenhaus bereits drei Obstbäume gepflanzt. Auch die Kindergartenkinder wurden bei der Anbringung von „Insektenhotels“ in unmittelbarer Nähe eingebunden, denn Tierschutz beginnt schon bei den Kleinsten.
Derzeit überwintern die Schwalben noch in Afrika, doch bald werden sie sich auf ihre große Flugreise begeben, um im Frühling ins Burgenland zurückzukehren. Wenn sie dann im April und Mai hier eintreffen, werden Sie in Güttenbach dank des beherzten Einsatzes des Bürgermeisters willkommen sein.
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