Schönste Wanderrouten

Ein Horizont aus Schnee und Wolken

Vorarlberg
07.02.2025 12:15

Eine Wanderung für alle Fitness-Level führt über die schneereiche Hochebene am Flexenpass. Dieser hat eine lange Nutzungsgeschichte, die bis in die Bronzezeit zurückreicht. 

Wer auf der Suche nach einer schneereichen Wintertour ist, der muss zurzeit hoch hinaus. Während in den Tallagen die Landschaft kahl und aper ist, hüllt sich der Arlberg noch in eine leuchtend weiße Schneedecke. So auch die Hochebene am Flexenpass, über die ein gut präparierter Winterwanderweg führt. Mit dem Bus oder dem Pkw fährt man bis nach Zürs auf etwas mehr als 1700 Meter Seehöhe. Im Wintersportort herrscht gerade Hochsaison, dementsprechend turbulent geht es in der kleinen Ortschaft zu.

Tipps und Infos

Typ: gemütliche Winterwanderung
Dauer: knapp zwei Stunden (hin und retour) Ausgangspunkt: Talstation der Trittkopfbahn I in Zürs Ausrüstung: winterfeste Wanderschuhe oder Schneeschuhe, Tourenhose/Skihose, Anorak Einkehrmöglichkeiten: Flexenhäusl am Ende des Winterwanderweges, weitere Möglichkeiten direkt in Zürs
Öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 750S von Langen a. A. Bahnhof bis Zürs Flexenpass

Schon im Jahr 1846 wird in Dokumenten der Gasthof „Zürsch“ erwähnt. Dank der Erbauung der Flexenstraße (1895 bis 1897) wurde die Ansiedlung zunehmend beliebter bei Skifahrern. So entstanden im Laufe der Zeit immer mehr Hotels und Pensionen, bis 1937 schließlich der erste Schlepplift Österreichs am Übungshang in Zürs errichtet wurde. Die forcierte Erschließung des Skigebiets mit Sesselliften startete dann in den 1950er-Jahren. Mit der Inbetriebnahme der Kabinenbahn Rüfikopf wurde eine Skiverbindung zwischen den Orten Lech und Zürs geschaffen. Durch diese neue Aufstiegshilfe entstand auch die berühmte Skirundfahrt „Der Weiße Ring“, welche durch Lech, Zürs, Zug und Oberlech verläuft.

Der Flexenpass als Zugangstor
Heute sind Wintersportler aus aller Welt in der kleinen Ortschaft am Arlberg anzutreffen. Der Flexenpass fungiert dabei als Zugangstor zum Wintersportgebiet Ski Arlberg, die Region hat aber auch für Skitourengeher und Winterwanderer einiges zu bieten. Direkt bei der Talstation der Trittkopfbahn am Ortsanfang von Zürs startet die heutige Winterwanderstrecke. Der Weg ist mit pink lackierten Holzstangen markiert und verläuft anfangs ein kurzes Stück parallel der Skipiste entlang, bevor er sich durch die Hochebene des Flexenpasses schlängelt. Die Tour ist einfach und für so gut wie alle Fitnesslevel geeignet.

Das kleine „Felxenhäusl“ ist ein idealer Ort für einen kleinen Einkehrschwung. (Bild: Bergauer Rubina)
Das kleine „Felxenhäusl“ ist ein idealer Ort für einen kleinen Einkehrschwung.

Bald schon hat man das geschäftige Treiben hinter sich gelassen und marschiert über eine stille Ebene, auf der in den Sommermonaten Kühe weiden. Der Flexenpass diente bereits in vorhistorischen Zeiten als Übergang, darauf weisen archäologische Funde aus der Bronzezeit hin, die während der Errichtung der Straße nach Zürs gemacht wurden. Selbst an wolkenverhangenen Tagen ohne perfektes Bergwetter kann man hier getrost einen ausgedehnten Spaziergang machen. Die dichte Wolkendecke scheint dann regelrecht mit dem Schnee eins zu werden, verschluckt Konturen und taucht die Landschaft in eine eigentümliche Stille.

Europäische Wasserscheide

Über den Flexenpass verläuft die Rhein-Donau-Wasserscheide, die Bestandteil der Europäischen Hauptwasserscheide ist. Letztere ist eine geografische Linie, welche Europa in zwei große Einzugsgebiete für Flüsse und Gewässer teilt: Gewässer, die in die Nordsee, Ostsee oder das Nordpolarmeer fließen und jene, die ins Schwarze Meer oder Mittelmeer münden. Eine Wasserscheide ist eine Grenze, die festlegt, in welche Richtung das Wasser eines Gebiets abfließt. Die Linie zieht sich durch mehrere Länder Europas und läuft grob entlang von Gebirgsketten und Erhebungen. Der Flexenpass markiert dabei eine Grenze zwischen den Einzugsgebieten der Donau und des Rheins, also zwischen Gewässern, die in unterschiedliche Meere abfließen. 

Keine Fernsicht, nur ein diffuser Horizont, der in alle Richtungen verschwimmt. Genau diese Atmosphäre verleiht der Wanderung einen besonderen Reiz. Es ist wie eine Reise durch ein winterliches Niemandsland. Ohne Ablenkung fürs Auge bleibt nur das Hier und Jetzt, das Knirschen des Schnees unter den Schuhen sowie das Gefühl, in eine fast unwirkliche Szenerie einzutauchen. Bei solchen Witterungsverhältnissen, sowie bei erheblicher Lawinengefahr, wie es in jüngster Zeit öfters der Fall war, ist man ohnehin gut beraten, auf präparierten und ausgeschilderten Wegen zu bleiben. Die Wanderstrecke endet schließlich direkt an der Flexenstraße, gegenüber des einladend wirkenden „Flexenhäusl“. Wer möchte, kann dort auf eine Stärkung einkehren, bevor es auf demselben Weg über die Hochebene zurück nach Zürs geht.

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