Im Ranking der unansehnlichsten Gegenden der Landeshauptstadt rangiert der Griesplatz ganz oben. Nun erfolgt eine Umgestaltung – die auch in der Annenstraße dringend notwendig wäre.
Trotz zentraler Lage zählt der Griesplatz nicht gerade zu den Aushängeschildern der Landeshauptstadt. Vielmehr genießt er einen unrühmlichen Ruf als Betonwüste mit viel Durchzugsverkehr und eintönigen Geschäften sowie als Kriminalitäts-Hotspot – besonders nachts. Seit rund 35 Jahren hat die Stadt hier keine nennenswerten baulichen Eingriffe mehr gemacht. Wie die Grazer Stadtregierung mitteilt, soll nun endlich der Startschuss zur Umgestaltung des Schandflecks fallen.
Bevölkerung soll Ideen einbringen
„Am Griesplatz ist viel zu lange nichts mehr verbessert worden. Eine Neugestaltung ist überfällig“, sagt KPÖ-Bürgermeisterin Elke Kahr. Im März soll ein entsprechender Planungsbeschluss im Gemeinderat erfolgen. Neben der Wettbewerbs-Ausschreibung sind auch Ideen aus der Bevölkerung gefragt. „Es wird einen Infopoint vor Ort geben, wo Anrainer und Gewerbetreibende ihre Wünsche loswerden können“, heißt es aus dem Büro der grünen Verkehrsstadträtin Judith Schwentner. Details zum neuen Platz gibt es freilich noch nicht, die Kosten für die Umgestaltung schätzt man auf rund 16 Millionen Euro.
Beim Griesplatz ist viel zu lange nichts mehr verbessert worden. Eine Neugestaltung, die viele Bereiche umfassen soll, ist überfällig.
Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ)
Als grundsätzliche Eckpfeiler nennt die Stadtregierung mehr Begrünung, Bäume und schattige Aufenthaltsbereiche sowie eine „durchdachte Verkehrsneuordnung“. Angesichts des anstehenden Baus der Unterführung Josef-Huber-Gasse (Start Frühjahr 2026) arbeite man an einem Konzept, damit der Verkehr aus Reininghaus künftig nicht über den Griesplatz rollen soll. Fest steht für Vizebürgermeisterin Judith Schwentner auf jeden Fall: „Wo jetzt der Autoverkehr dominiert, sollen künftig Menschen Vorrang haben.“
Wie sich die geplante neue Straßenbahnlinie 8 – Jakominiplatz über Griesplatz und Don Bosco bis Reininghaus – in die Umgestaltung einfügen wird, ist noch offen. Die Planungen dazu laufen noch.
Annenstraße: „Umgestaltung wird noch Thema sein“
Nur einen Steinwurf vom Griesplatz entfernt wartet mit der Annenstraße ein weiteres städtisches Sorgenkind auf Aufschwung. Derzeit laufen am unteren Ende die Anschlussarbeiten der neuen Innenstadt-Entlastungsstrecke. „Weitere Umgestaltungsmaßnahmen werden sicher noch Thema sein“, heißt es aus dem Büro Schwentner.
Unklar ist indes noch, was mit dem ehemaligen Leiner-Standort in der Annenstraße passieren soll. Dem Vernehmen nach ist zumindest ein Einzelmieter für die rund 30.000 Quadratmeter Fläche eher unrealistisch.
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