Erdbeben gehen weiter

Notstand im Urlauberparadies Santorin ausgerufen

Ausland
06.02.2025 16:57

Das griechische Bürgerschutzministerium hat für die Insel Santorin den Notstand ausgerufen, die seismische Lage bleibt angespannt. Eine besondere Herausforderung ist dabei der Unterwasser-Vulkan Columbo, dessen mögliche Reaktion auf die Erdbebenserie noch unklar ist. Die Tsunami-Gefahr wird als ernst eingestuft, Strände und Häfen sollen gemieden werden.

Mit der Ausrufung des Notstands können die Behörden in den nächsten 30 Tagen unter anderem die Besitzer von schwerem Gerät und andere Menschen unbürokratisch für Räumungsmaßnahmen und andere Arbeiten zum Dienst verpflichten.

Größeres Erdbeben weiter nicht auszuschließen
Die Inselgemeinde veröffentlichte das entsprechende Dokument des Ministeriums im Internet. Die griechische Behörde zum Schutz vor Erdbeben teilte unterdessen erneut mit, dass ein Erdbeben der Stärke 6 und mehr weiterhin nicht auszuschließen sei. Ab dieser Größenordnung sind Schäden zu befürchten.

Lage bleibt angespannt, aber bisher keine Schäden
Die Lage auf den von unzähligen Erdbeben heimgesuchten Inseln der Kykladen bleibt angespannt. In der Nacht wurden mehrere Erdstöße registriert, der stärkste nordöstlich von Santorin mit 5,2. Es war nach Angaben des Geodynamischen Instituts von Athen das bisher stärkste Erdbeben seit Beginn des Phänomens vor mehreren Wochen.

Dieses Beben war sogar auf allen Inseln der Kykladengruppe, auf Kreta sowie in den höheren Stockwerken der Gebäude in Athen rund 230 Kilometer nordwestlich von Santorin zu spüren. Schäden wurden jedoch nicht gemeldet, wie die Behörden berichteten.

Große Frage: Was macht Unterwasser-Vulkan „Columbo“?
Nach wie vor rechnen die meisten Seismologen damit, dass noch ein größeres Beben bevorstehe, dessen Intensität bis zur Stärke 6 gehen könnte. Erst dann könne gesagt werden, der größte Teil der seismischen Energie in der Region sei entladen worden, hieß es. Andere Experten glauben, der sogenannte „Erdbebenschwarm“ werde lange Zeit so weitergehen und langsam abflauen.

Unklar bleibt nach wie vor, inwiefern diese Erdbebenserie die zwei Vulkane in der Region beeinflussen könnte. Neben dem spektakulären Vulkankrater von Santorin liegt ein ähnlich großer Vulkan unter der Wasseroberfläche auf dem Meeresboden im Nordosten von Santorin. Der unter dem Namen „Columbo“ bekannte Vulkan hatte nach einer Eruption 1650 schwere Schäden im östlichen Mittelmeer angerichtet.

Angst und Flucht: Tausende verlassen die Insel
Unterdessen steigt der Stress der Menschen auf Santorin. Kein Wunder, wenn die Erde seit Wochen ununterbrochen bebe, sagen Seismologen. Schätzungsweise sollen nach Informationen des griechischen Rundfunks rund zwei Drittel der Einwohner die Insel verlassen haben.

Es sind vor allem Familien mit Kindern sowie Arbeiter, die während des Winters Hotels und Pensionen reparieren und sie auf die Tourismussaison vorbereiten, wie griechische Medien berichten. Die Zahl der Touristen, die sich auf den Inseln Santorin, Ios, Anafi und Amorgos aufhalten, blieb zunächst unklar. Im Winter besuchen diese Inseln Menschen, die entweder auf eigene Faust reisen oder dort ein Ferienhaus besitzen.

Behörden bleiben wachsam und warnen vor Tsunami-Gefahr
Die Behörden geben keine Entwarnung. Immer wieder wird den Menschen gesagt, was zu tun sei, wenn es zum befürchteten stärkeren Erdbeben und möglicherweise zu einem anschließenden Tsunami kommen sollte. In erster Linie gilt: Ein Aufenthalt an den Stränden oder den Häfen sollte auf jeden Fall vermieden werden.

Schulen in der Region bleiben geschlossen. Starke Einheiten des Zivildienstes, der Feuerwehr, des Katastrophenschutzes und zusätzliche Ärzte sowie Krankenschwestern und Krankenpfleger sind bereits auf Santorin eingetroffen, berichtete der griechische Rundfunk ERTnews.

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