Eine 15-jährige Syrerin war mit ihren Brüdern wegen eines banalen Pullovers in Streit geraten. Bei der Verteidigung ihres „westlichen Lebensstils“ griff sie zum Messer und Baseballschläger. Am Ende kam die Schülerin mit einer Diversion davon.
Mit Klimperwimpern, offenen langen Haaren und in lässigem Outfit erscheint die bildhübsche Schülerin im Verhandlungssaal. Einzig schüchtern ist ihr Verhalten, was komplett im Widerspruch zu der ihr vorgeworfenen Tat vom 23. Dezember vergangenen Jahres in Lauterach steht.
Auslöser für den ganzen Wirbel ist der Pullover, den die 15-Jährige an jenem Abend anhatte. Sehr zum Missfallen ihrer beiden Brüder, die ohnehin den westlichen Lebensstil der Schwester nicht akzeptieren. Es kommt zum Streit und zu Gewalttätigkeiten.
„Sie würgten und schlugen mich“, berichtet das Mädchen im Zeugenstand. Als „Verteidigungsmaßnahme“ greift die Schülerin damals zu Küchenmesser und Baseballschläger. Während der eine Bruder eine Schnittwunde am Finger erleidet, kommt der andere mit einer Prellung am Rücken davon. In Panik wählt die Gepeinigte den Notruf. Als sie bei der Polizei die prekäre Situation innerhalb der Familie erklärt, kommt sie vorübergehend in eine Krisenwohnung. Angeklagt wird sie trotzdem.
Zwei Jahre heißt es jetzt brav zu sein
Weil sie bislang unbescholten ist und die volle Verantwortung für ihr rabiates Vorgehen übernimmt, kommt sie mit einer Diversion davon. Zwei Jahre muss sich die Schülerin nun „wohl verhalten“ und mit der Bewährungshilfe kooperieren. Außerdem ergeht der Beschluss auf Absolvierung eines Anti-Aggressionsprogramms. Folgt sie den Anweisungen nicht, wird die Sache erneut bei Gericht verhandelt. Dann winkt der Delinquentin allerdings eine Vorstrafe.
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