50 Millionen: So viel verlangte ein selbst ernannter „Kronzeuge“ für Informationen über einen Wiener Mafia-Clan.
Als am 17. September vergangenen Jahres ein Unbekannter bei der österreichischen Botschaft in Podgorica (Montenegro) anrief und um einen Termin bat, da sein Leben in Gefahr sei, ahnte noch niemand, welche Dimensionen die Causa annehmen sollte. Mehrfach, so die Tageszeitung „Vijesti“, habe der Mann in den folgenden Tagen die Botschaft aufgesucht und mit einer Konsulin gesprochen. Das Anliegen des Besuchers war brisant. Er habe jahrelang in Österreich gelebt. Seine Frau und seine zwei Kinder würden dies weiterhin, doch er könne nicht mehr zurück.
Wollte Geld für brisante Informationen
Grund seien Informationen über einen kriminellen Clan, der in Wien-Ottakring drei Bars betreibe und in bester Mafia-Manier in Waffenhandel, Kunstdiebstähle, Menschenhandel und sogar Terrorismus involviert sei. Der Haken: Für seine Infos wolle er 50 Millionen Euro. Als es hieß, das sei nicht möglich, verringerte er den Betrag auf zehn Millionen, brachte an einem anderen Tag einen USB-Stick mit vermeintlichen Infos über die Gruppe vorbei.
Als nichts fruchtete, soll der Mann die Konsulin bedroht haben. Ihr passiere etwas, wenn sie nichts überweise. Als er von der Polizei abgeführt wurde, sagte er noch: „Passen Sie gut auf sich auf!“ Die Haft des „Mafia-Kronzeugen“ wurde mittlerweile verlängert.
Ob an seinen Informationen zu der Gruppe wirklich etwas dran ist, ist unklar. Im Außenministerium kennt man den Fall. Stellungnahme will man keine abgeben.
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