Nach seinem Abschied nach 13 Jahren als längstdienender Teamchef der ÖFB-U21 betrachtet Werner Gregoritsch den Kampf ums runde Leder nun aus der Vogelperspektive. Den Liga-Auftakt nach den großen Umbrüchen (12 Neue, 17 Abgänge) bei Sturm, Hartberg und GAK verfolgt der steirische Trainerfuchs mit größtem Interesse: „Denn viele Spieler sind ja durch meine Hände gegangen.“ Neben 52 A-Team-Kickern hat der Ex-Teamchef 16 aktuelle Bundesligaprofis der Steirerklubs trainiert. Hier seine Prognosen:
STURM: Umbruch: Fally Mayulu (Bristol), Emran Soglu (Marseille), Daniel Sumbu (Bielefeld) sind neu, Biereth, Gazibegovic, Yardimci und Sarkaria sind weg. „Jeder Umbruch nach einer Leistung, wie sie Sturm zuletzt gebracht hat, ist schwierig! Neue Spieler sind wie neues Öl für eine Maschine – mal sehen, ob diese weiter wie geschmiert läuft. Das Problem ist, dass das Publikum durch die vielen Erfolge verwöhnt ist und Ansprüche hat.“ Mika Biereth wird sicher abgehen: „Er ist ein unglaublicher Spieler, der jetzt den nächsten Karriereschritt geschafft hat. Aber mit Leon Grgic hat Sturm ja im Angriff noch einen meiner Lieblingsspieler. Der gehört zu den fünf, sechs größten Stürmer-Talenten, die ich trainiert habe. Wenn ich Sturm-Trainer wäre, würde ich ihn forcieren. Das ist aber Sache von Jürgen Säumel, der sich den Cheftrainerjob wirklich verdient hat. Er ist ein echtes Trainertalent, das beim ÖFB sehr beliebt war, ein echter Profi und menschlich sehr korrekt. Er hat den Vorteil, dass er als Junger richtig brennt und beweisen will, wie gut er ist. Sturm wird den Umbruch gut hinbekommen, denn das ganze Umfeld ist gut. Präsident Jauk kann sehr gut abwägen zwischen sportlicher und wirtschaftlicher Wertigkeit, und es gibt wenige Vereine, die eine derartige Identifikation schaffen können wie Sturm. Für Fans, Spieler und Mitarbeiter ist der Klub wie ihr eigenes Baby.“
Auftakt: „Nach dem Cup-Sieg gegen Sturm hat die Austria zwar einen mentalen Vorteil, aber wenn Sturm die Prinzipien, die zum Double geführt haben, weiterverfolgt, traue ich der Truppe einen erfolgreichen Liga-Start zu.“
Prognose: „Ich denke, dass Sturm noch einmal Meister werden kann! Auch wenn es jetzt schwieriger wird. Jetzt ist man nicht mehr der Jäger von Salzburg, das selbst im Umbruch ist, sondern der Gejagte. Und auch die Wiener Traditionsvereine sind im Kommen. Das wird ein spannendes Frühjahr!“
HARTBERG: Umbruch: Jed Drew (Macarthur), Emmanuel Ojukwo (WSC), Raphael Hofer (Liefering) und Muharem Huskovic (Austria) sind neu, Schwarz, Babuscu, Osborne sind weg. „Ich schätze Hartberg, hab’ selbst ein Jahr dort gespielt. Diesem Verein hat man nie zugetraut, dass er sich in der Bundesliga hält – und jetzt ist er schon die siebente Saison dort! Erich Korherr hat Unglaubliches geleistet. Ich finde auch die Energie von Präsidentin Annerl gut. Und ich schätze Trainer Manfred Schmid, von dem seine Spieler im U21-Team immer geschwärmt haben. Da in Hartberg immer wieder vielversprechende Transfers getätigt worden sind, ist dem Klub viel zuzutrauen.“
Auftakt: „Bei WSG Tirol geht’s mit einem Sechs-Punkte-Spiel los – gegen einen Gegner, den man nicht unterschätzen darf. Man darf dort keinesfalls verlieren, wenn man in die Meisterrunde will.“
Prognose: „Hartberg wird sicher nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Bei einem guten Start können die Hartberger vielleicht die Top-Sechs erreichen, wie sie es schon geschafft haben.“
GAK: Umbruch: Laszlo Kleinheisler (Panathinaikos), Antonio Tikvic (Udinese), Sadik Fofana (Leverkusen), Zeteny Jano (Liefering) und Florian Wiegele (Pilsen) sind neu, Lang, Zirngast, Kirchmayr, Dressel, Zaizen, Cheukoua, Rusek, Holzhacker, Milla, Eder sind weg. „Jano, der eines der größten Talente seines Jahrgangs ist, hab ich im U21-Team gehabt. Fofana muss Qualität haben, sonst wäre er nicht bei Leverkusen gewesen. Und Kleinheisler kenne ich als Gegner, er ist ein giftiger Spieler, der für viel Wirbel sorgt und der als ungarischer Teamspieler sicher etwas können muss. Auch mit Tormann Wiegele hat GAK einen neuralgischen Punkt neu besetzt. Schwachstellen wurden ausgemerzt. Trainer Poms ist ein sehr ehrgeiziger Bursche, der sicher viel von Fachmann Nenad Bjelica mitgenommen hat und viel erreichen kann. Wenn Knipser Maderner fit bleibt.“
Auftakt: „Altach ist das wichtigeste Spiel für die gesamte Situation. Wenn du dort gut auftrittst, hast du die Bestätigung für einen positiven Neubeginn.“
Prognose: „Der GAK hat das Potenzial rasch nichts mehr mit dem Abstieg zu tun zu haben.“
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