Es hat dann doch gereicht: Lange musste Raphael Haaser zittern, jubelte am Ende aber über die Silbermedaille im Super-G bei der Ski-WM in Saalbach. Von seiner Fahrt war der Tiroler aber nicht ganz zufrieden. Einen Whatsapp-Push gab es außerdem von seiner Schwester Ricarda, die sich am Vortag schwer verletzte.
„Es war im oberen Teil eine sehr ansprechende Fahrt. Nach der Mittelstation bin ich den Hang vielleicht ein bisschen zu viel in der Gegend herumgefahren, dann vor dem Xandl-Sprung bin ich einmal bisschen zu früh am Innenski gewesen, da hat es mir die Ski auseinandergerissen – das war nicht ideal. Aber im Großen und Ganzen war es wieder eine solide Vorstellung“, so Haaser im ORF-Interview.
„Es freut mich riesig, dass ich meine Leistung abrufen konnte. Dass es so endet, ist natürlich umso cooler. Es wird noch ein bisschen dauern, bis ich das realisieren kann.“
Für Haaser war es die zweite WM-Medaille nach Bronze in der Kombination 2023. Der 27-Jährige erlebte in Saalbach ein Wechselbad der Gefühle: Am Vortag hatte sich seine ältere Schwester Ricarda im Frauen-Super-G schwer am Knie verletzt. Ihr Kreuzbandriss wurde mittlerweile in Hochrum operativ behandelt, die Saison endete damit vorzeitig. Raphael Haaser war vor der WM selbst noch am Knie verletzt, gewann den Wettlauf gegen die Zeit, um rechtzeitig fit zu werden.
Trainer als Kurssetzer
Bei einem Großereignis gehe es nur um die ersten drei Plätze, meinte Haaser noch vor dem Rennen, „alles andere ist mehr oder weniger uninteressant“. Kurssetzer der WM-Super-G‘s war ÖSV-Gruppentrainer Sepp Brunner. „Meistens, wenn der eigene Trainer setzt, geht es in die Hose. Aber es ist auch sicher kein Nachteil.“
„Die reißen sich wirklich den Hintern auf“
Und es ging voll auf. Dafür gab‘s eine herzliche Umarmung für Brunner im Ziel, „für den Einsatz, den er mit seinem Team tagtäglich für uns bringt. Die reißen sich wirklich den Hintern auf und kümmern sich um perfekte Trainingsbedingungen. Da gilt auch ein großer Dank an das ganze Team“, sagte Haaser.
Whatsapp-Nachricht als Push für das Rennen
Über den Sturz seiner Schwester am Vortag sagte er: „Ich habe das gestern live gesehen. Dann habe ich mir gleich gedacht, dass nicht alles in Ordnung ist, weil sie relativ lange liegen geblieben ist. Mit der Diagnose am Nachmittag hat es mich schon mitgenommen, muss ich sagen.“
Haaser ging aber dennoch mit einem kleinen „Geschwister-Push“ ins Rennen. „Sie hat mir heute in der Nacht eine WhatsApp-Nachricht geschickt und geschrieben, dass ich das so hinkriegen soll wie in Kitzbühel.“ Dort war Haaser bereits Zweiter hinter Odermatt. Es war sein Comeback nach einer Knieverletzung, die er im Dezember in Val d‘Isere erlitten hatte. „Das ist mir ganz gut gelungen, alles auszublenden.“ Und am Ende stand die Silbermedaille – und damit bereits das zweite Edelmetall für Österreich.
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