Der erfahrene Bergfex Rudi Wienerroither begleitete die „Krone“ auf einer Skitour in Werfenweng und gibt sein großes Wissen aus Jahrzehnten in den Bergen gerne weiter und gibt wertvolle Tipps für den Schritt von der Piste ins Gelände.
Der Skitourensport hat eine große Anhängerschaft. Die Bewegung in der winterlichen Natur schafft den nötigen Abstand zum stressigen Alltag. Aber es gibt zahlreiche Risiken. „Dabei ist die Selbsteinschätzung ein wichtiges Thema“, erklärt Rudi Wienerroither.
Der 64-Jährige war selbst auf zahlreichen Gipfeln dieser Erde. Sein Höhepunkt? „Eine Abfahrt mit Skiern in China von einem 7600 Meter hohen Berg.“ Als Referatsleiter des Anton-Proksch-Hauses der Naturfreunde in Werfenweng gibt er sein Wissen auch gerne weiter. Was sollten etwa Tourenanfänger beachten? Wienerroither empfiehlt ein schrittweises Herantasten. So könnte man mit Pistentouren beginnen, bei der Abfahrt direkt neben der Piste ins Gelände fahren. „Dann kommt man gleich wieder zurück, wenn es noch nicht so gut klappt.“
Pistengeher müssen sich an die Regeln halten
Eine Problematik mit Tourengehern auf der Piste sieht er nicht, „wenn diese sich an die Regeln halten und am Rand gehen.“ An Regeln sollte man sich auch im Gelände halten. Einsteigerkurse können dabei ein gutes Grundwissen vermitteln. Der wichtigste Punkt: die Tourenplanung! „Egal wohin man geht“, sagt der gebürtige Strobler. Diese muss mit der Selbsteinschätzung im Einklang sein. „Wenn man 3,5 Stunden geplant hat und nach drei Stunden erst bei der Hälfte ist, muss man umdrehen.“ Und die Sportler sollten sich nicht auf vorhandene Spuren verlassen und diesen einfach folgen, gerade wenn man sich nicht auskennt. Diese könnten ganz woanders als zum geplanten Ziel führen und auch die Bedingungen können sich in Stunden ändern. Dasselbe gilt für die Abfahrt.
Eintrag ins Gipfelbuch hilft den Bergrettern
Wienerroither setzt dabei auch auf analoge Karten. Bei GPS-Aufzeichnungen folge man meist geradlinig den Punkten und passt sich zu wenig dem Gelände an. Der ehemalige langjährige Bergretter verweist bei der Planung auf einen etwaigen Notfall. In vielen Bergregionen gibt es keinen Handyempfang und auch der Hubschrauber kann nicht immer fliegen. „Man sollte sich auf jeden Fall ins Gipfelbuch eintragen. Das hilft den Rettern im Notfall.“
Seit diesem Jahr gibt es neben dem Proksch-Haus mehrere Schmankerl: Die „Würstelhütte“ wird von dem ehemaligen Weltklasse-Skitourensportler Jakob Herrmann mit neuem Konzept bewirtschaftet. „Es ist intensiver und besser als ich es mir vorgestellt habe“, berichtet Herrmann. Die gute Nachricht: Er möchte im kommenden Winter auf jeden Fall die kleine Hütte weiterführen. Übrigens: Jeden Tag steigt er selbst um 5.30 Uhr mit seinen Skiern zum Proksch-Haus auf.
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