Ohne Schein am Steuer

Feldkirchs Bürgermeister wurde zum Schwarzfahrer

Politik & Wirtschaft
07.02.2025 14:40

Das ging ordentlich in die Hose: Feldkirchs Bürgermeister Manfred Rädler hatte sich bei der Einweihung des neuen E-Müll-Autos selbst ans Steuer gesetzt und war mit dem Gefährt rund 20 Meter gefahren. Blöderweise hatte er dafür nicht den nötigen Schein …

„Wir haben uns einfach gefreut, dass wir den ersten vollelektrischen Müllwagen in Westösterreich haben“, berichtet die zuständige Mitarbeiterin der Stadt Feldkirch der „Krone“. Damit die Pressebilder auch was hergeben, hat sich der Stadtchef Manfred Rädler gleich selbst ans Steuer gesetzt. Die Frage, ob er die erforderliche Lenkberechtigung hätte, um das Schwerfahrzeug im Rahmen des Pressetermins ein paar Meter zu bewegen, habe das Stadtoberhaupt mit Ja beantwortet. „Ihm war einfach nicht bewusst, dass dies nicht der Fall war.“

Novelle des Führerscheingesetzes
Denn nicht im Kopf hatte Manfred Rädler offenbar die Novelle des Führerscheingesetzes. Vor dieser war der Bürgermeister im Besitz eines Scheins der Klasse C und wäre berechtigt gewesen, das Schwerfahrzeug zu bewegen. Seit der Änderung allerdings ist das Stadtoberhaupt nur mehr im Besitz eines Lkw-Führerscheins der Klasse C1 und C1E und hätte das Müllfahrzeug folglich nicht bewegen dürfen.

Das allerdings sei ihm erst bewusst geworden, als er nach der Fahrt von Dritten darauf angesprochen worden sei. Keine Anzeige, wohl aber eine Anfrage des ORF flatterte dem Bürgermeister nach dem misslungenen PR-Gag ins Haus. Bevor die 20-Meter-Fahrt noch größeren Wirbel verursachen konnte, bemühte er sich, die Wogen zu glätten und gab in einer öffentlichen Stellungnahme zu, sich im Vorfeld nicht ausreichend informiert zu haben.

Entschuldigung und Selbstanzeige 
„Dies war ein Fehler meinerseits, welcher auf einem Rechtsirrtum beruhte, und für den ich mich ausdrücklich entschuldige“, heißt es in einer Aussendung der Stadt. Rädler werde umgehend eine vollständige Sachverhaltsdarstellung an die Polizei übermitteln und die weiteren Schritte der zuständigen Bezirkshauptmannschaft abwarten.

„Die Entscheidungen der zuständigen Behörden werde ich selbstverständlich akzeptieren“, ließ er wissen. Es wird sich zeigen, ob die Behörden wegen einer 20-Meter-Fahrt päpstlicher als der Papst reagieren oder ob sie Gnade walten lassen.

Porträt von Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
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