AK-Monitoring

Bedenklich: Zahl der Väter in Karenz sinkt wieder

Salzburg
07.02.2025 18:00

Die Arbeiterkammer Salzburg legte neueste Daten zum Wiedereinstieg von Eltern vor. Alarmierend ist: Die Zahl der Väter, die sich beteiligen, sinkt. Kinderbetreuung ist damit großteils immer noch Frauensache. 

Der Trend setzt sich fort: Seit einigen Jahren nimmt die Zahl der Männer, die in Karenz gehen, nach einem vorübergehenden Anstieg wieder ab. Die Folge: „Die Frauen hinken ein Berufsleben lang beim Einkommen hinterher“, warnt Arbeiterkammer-Präsident Peter Eder. Auch Pensionsnachteile werden meist spät realisiert.

Die Wiedereinstiegs-Daten im Detail
Seit 2006 beobachtet die Arbeiterkammer mit dem Wiedereinstiegsmonitoring, wie fair die Karenzverteilung ist. Die neuesten Daten belegen: Die traditionelle Rollenverteilung von Mann und Frau ist immer noch nicht aufgebrochen. „In 84,7 Prozent der Partnerschaften nehmen Väter gar keine Auszeit“, ortet AK-Frauenreferentin Ines Grössenberger eine bedenkliche Entwicklung. Nur 0,4 Prozent der Väter gehen länger als sechs Monate in Karenz. 

Für das Familienbudget ist es oft der beste Weg, dass die Väter im Job bleiben. Die Kinderbetreuung bleibt dann oft lange bei den Frauen hängen. Wenn Männer gar keine Papa-Zeit nehmen, sind nur 62,2 Prozent der Frauen zum zweiten Geburtstag des Kindes wieder im Job. Mütter kämpfen nach einer Auszeit auch länger mit Einkommenseinbußen als Männer, so die Daten bis ins Jahr  2021.

Von einer Herdprämie hält die Expertin nichts: „Das Geld für zu Hause fehlt dann im Ausbau der Strukturen. Was heißt das dann für all jene, die sehr wohl einen Betreuungsplatz brauchen?“ In jeder zehnten Salzburger Gemeinde gibt es immer noch kein Angebot für unter Dreijährige.

Hebel für Verbesserungen
Für eine künftig positive Entwicklung sieht die AK-Expertin verschiedene Hebel. „Traditionelle Muster müssen aufgebrochen werden“, so Grössenberger. Außerdem auf der Forderungsliste der Arbeiterkammer: Ein Rechtsanspruch auf einen kostenlosen Betreuungsplatz für alle. Und es soll auch der Anspruch auf Elternteilzeit auf kleine Betriebe ausgeweitet werden. Wichtig sei es außerdem, einen höheren Anteil des Karenzgeldes für den zweiten Elternteil zu reservieren, um finanzielle Anreize zu setzen. 

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