Dritter Einzelbewerb, dritte Medaille für Österreich: Mirjam Puchner raste am Samstag in Saalbach in der WM-Abfahrt zu SILBER! Gold ging sensationell an die US-Dame Breezy Johnson, Dritte wurde die Tschechin Ester Ledecka.
Puchner hatte 0,15 Sekunden Rückstand auf Johnson, der mit Startnummer 1 der Husarenritt ihres Lebens gelang. Cornelia Hütter musste als Vierte (+0,34) zum bereits dritten Mal WM-Blech einstecken.
Super-G-Weltmeisterin Stephanie Venier wurde bei Kaiserwetter im Pinzgau Neunte (+0,99). Ariane Rädler, die durch die Knieverletzung von Ricarda Haaser ins ÖSV-Aufgebot gerutscht war, musste sich mit Platz 17 (+2,01) begnügen. Knapp schneller war US-Altmeisterin Lindsey Vonn (15.). Mit Federica Brignone (10.), Sofia Goggia (16.) und Lara Gut-Behrami (Ausfall) mussten einige Kapazunder herbe Enttäuschungen einstecken.
Hier der Endstand:
Führung im Medaillenspiegel
„Ich habe alles probiert. Cool, dass es sich ausgegangen ist“, jubelte Puchner im ORF. Die Salzburgerin hatte sich erst im Training von selbst für das Karriere-Highlight aufgestellt. Die 15/100 fand die 32-Jährige auf Anhieb. „Oben raus hat es mir ein paarmal den Ski komisch verschnitten, nicht ganz fein, das hat mir das Tempo ein bissl genommen.“ WM-Silber ist ihr größter Erfolg nach Olympia-Silber im Super-G 2022. Für Österreich ist es nach Gold für Venier und Super-G-Silber für Raphael Haaser die dritte Medaille der laufenden Saalbach-WM. Nun führt Rot-Weiß-Rot im Medaillenspiegel.
Hier der Medaillenspiegel:
Hütter pokert mit Material
Die im Vorfeld höher eingeschätzte Hütter ließ sich die Enttäuschung optisch nicht anmerken. „Blecherne habe ich genug, aber so ist das Leben. Gratulation an Miri, sie hat auch richtig gekämpft am Anfang der Saison.“ Nach dem enttäuschenden zehnten Rang im Super-G hatte Hütter das Material über den Haufen geworfen. „Wir haben voll gepokert, fast wäre es aufgegangen, knapp nicht.“
Johnson, im Weltcup noch ohne Sieg, markierte gleich zum Auftakt mit einem brillanten Mittel- und Schlussteil eine echte Richtmarke, die sich als die Siegerzeit herausstellen sollte. Die zweifache Saisonsiegerin Hütter ging aufs Ganze. Es streckte sie im welligen Gelände einige Male, die Zwischenzeit aber passte (-0,47). Mit Investition in die Linie schmolz der Vorsprung, der folgende Vollgas-Zugang bis zum Schluss reichte gerade nicht aus.
Große Namen scheitern
Puchner, die sich mit ihren Trainingsleistungen auf der Gleiterstrecke den Status einer Geheimfavoritin erarbeitet hatte, lieferte sich trotz kleinerer Schnitzer einen Hundertstelkrimi mit Johnson. Enttäuschend verlief der Tag für große Namen. Gut-Behrami rutschte nach einem Innenskifehler von der Strecke. Goggia kam überhaupt nicht auf Touren und ist weiter ohne WM-Medaille in ihrer Paradedisziplin. Auch Brignone, die Super-G-Silberne, gehörte zu den Geschlagenen.
Venier, die anders als vor der Gold-Fahrt im Super-G „wie ein Baby“ geschlafen hatte, kam diesmal „nur“ ein solides Rennen aus. Bei Lauren Macuga (5./+0,38) und der deutschen Nachzüglerin Emma Aicher (6./0,48) wackelte Puchners Silber noch einmal in einer WM-Abfahrt, die ohne grobe Stürze kurz und bündig verlief. Nur 33 Läuferinnen standen am Start.
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