Zwei Steirer retten seit sechs Jahren Hunde aus einer Tierhölle in Bosnien-Herzegowina. Jetzt würdigt auch eine deutsche TV-Serie diesen Einsatz inmitten von Elend und menschlicher Verachtung für Leben auf vier Pfoten.
Wie dieses Ehepaar das Elend aushält, die viele Arbeit, die Aussichtslosigkeit und Verzweiflung und an so vielen Wochenenden die weite Reise – man weiß es nicht. „Wir haben schon so viele Hunde dort begraben müssen, trotzdem stumpft man niemals ab“, schildert Michael Midzan der „Krone“. „Aber wir haben auch ganz viele retten können. Und daran müssen wir denken. Das ist, was uns weitermachen lässt, immer und immer wieder.“
Amra und Michael Midzan versorgen seit mittlerweile 2019 im bosnischen Bihac Hunde, die wie Abfall auf einer gigantischen Müllhalde „entsorgt“ und vollkommen mitleidlos ihrem Schicksal überlassen wurden. Die „Krone“ war vor gut drei Jahren mit vor Ort. Ein bedrückendes Erlebnis.
Krank, halb verhungert, den perfiden Launen der Menschen ausgesetzt leben hier schon die kleinsten Welpen. Die man bei uns in Watte packen würde – dort vegetieren sie auf Glasscherben, gebrauchten Spritzen, Unrat aller Art zwischen gigantischen Müllbergen vor sich hin. Der Gestank nimmt einem den Atem, während die Raubvögel über den Tieren kreisen. Die schwachen, kranken, sie sind die ersten, die fällig werden.
Absichtlich überfahren und angeschossen
Die zutraulichsten Hunde, erzählt Michael Midzan, die trifft es am härtesten. Voller Hoffnung laufen die hungrigen Vierbeiner heran, wenn sich ein Auto nähert, bettelnd um Fressen. Nicht nur einmal überfährt sie dann jemand mit Absicht, lässt sie tot oder halbtot liegen.
Oder lockt sie mit Futter an, um sie dann als lebende Zielscheibe zu benutzen. Sie anschießt und tötet. Die Midzans kann nichts an Grauslichkeiten mehr überraschen.
Aber was das Ehepaar auf die Beine gestellt hat, das ist gigantisch. Mehr als 2000 Kastrationen wurden durchgeführt, damit sich das Elend nicht auch noch vermehrt. Mehr als 120 Tonnen Futter wurden gekauft und verteilt. Drei vom Verein gebaute Unterkünfte bieten vor Ort Unterschlupf, ärztliche Versorgung, bedeuten Nahrung und Sicherheit für die geschundenen Tiere. Das alles trotz fremder und hoch komplizierter Bürokratie.
Und: Gut 1000 Hunde aus dem Müll konnten gerettet werden! Viele von ihnen kamen auf beste Plätze, mit den Besitzern hält man Kontakt, freut sich über Fotos und Updates. Michael Midzan: „Jeder einzelne Hund, den wir aus diesem Elend befreien konnten, gibt uns Hoffnung und Kraft, um die Welt ein Stück besser zu machen.“
In der Sat.1-Serie „Straßenhund sucht Zuhause – Andre Vogt hilft“ reist der Moderator durch ganz Europa, um den Tieren zu helfen. In einer Folge wird die Müllhalde in Bosnien und die Arbeit der Steirer von Amra und Michael Midzan vor großem Fernsehpublikum beleuchtet.
Zu sehen am 13. Februar, 21.15 Uhr, Sat.1 Gold und schon jetzt via Streamingdienst Joyn. Wer für die Hunde spenden möchte: Ein Herz für Hunde, IBAN AT49 4477 0166 7220 0000
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.