Während in anderen Bundesländern noch debattiert wird, hat Kärnten einfach gehandelt. Das Handyverbot kam im Eilverfahren.
Was in Wien und in der Steiermark nicht funktionierte, macht – zumindest in dieser Sache – Kärnten vor: Seit Monaten wird diskutiert, Experten, Lehrer und Elternvertreter gaben ihre Meinungen ab und richteten ihre Forderungen an die Verantwortlichen – und dann, zack, war es da: das Handyverbot! In einer Zeit, in der politische Entscheidungen oft Jahre brauchen, überrascht die Geschwindigkeit, mit der dieses Verbot nun umgesetzt wurde. Beim Handyverbot gab es keine endlosen Verzögerungen – offenbar ging es auch ohne. Innerhalb kürzester Zeit wurde eine Maßnahme beschlossen und auf Schiene gebracht.
Noch am letzten Montag im Jänner kündigte der SPÖ-Bildungsreferent Daniel Fellner ganz plötzlich das geplante Handyverbot an Kärntens Volksschulen an – und schon vergangenen Donnerstag (ungewöhnlich flott) erging dann der Erlass an die Bildungseinrichtungen. Just an dem Tag, an dem der SPÖ-Landtagsklub – allen voran der Abgeordnete und Lehrervertreter Stefan Sandrieser – übrigens ihren eigenen Bildungsreferenten in einem Dringlichkeitsantrag in Sachen Handyverbot zum Handeln aufforderte.
Wenn die Politik will...
Grundsätzlich sind sich alle Parteien einig, dass sich dem Thema angenommen werden muss. Kaum jemand spricht sich gegen das Verbot aus – nur Gerhard Köfers Team Kärnten sieht Pauschalverbote kritisch. Der Regierungspartner ÖVP hingegen wünscht sich eine Ausweitung auf den gesamten Pflichtschulbereich; und wird das auch bei einem Klubgespräch am Bildungscampus Moosburg thematisieren. Über die Details wird bald auch bei einer einstimmig beschlossenen Enquete diskutiert werden.
Ob das Verbot tatsächlich den gewünschten Effekt bringt, wird sich erst zeigen. Aber eines steht fest: Wenn die Politik will, dann kann sie schnell handeln. Vielleicht sollte sie sich dieses Tempo auch bei anderen wichtigen Themen angewöhnen.
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