Ein Todesfall im Tiroler Unterland brachte auch ein wohl jahrelang verstecktes tierisches Drama ans Licht: Ein Hund war völlig verwahrlost, beim Scheren und im Röntgen offenbarte sich noch viel Schlimmeres!
„Wir sind einiges gewohnt, aber das hat auch uns entsetzt“, beschreibt Sarah vom Tierheim Wörgl den Augenblick, als sie erstmals mit der Havaneser-Hündin zu tun hatte. Weitere Diagnosen und Erkenntnisse in den nächsten Tagen machten den Fall noch dramatischer.
Leben in desolaten Verhältnissen
Hintergrund ist ein Todesfall im Bezirk Kitzbühel. Die Verstorbene hatte in desolaten Verhältnissen gewohnt, das eigene Leben nur schwer gemeistert – und mittendrin die kleine Hündin. Über Polizei und Bezirkshauptmannschaft landete das verfilzte Fellknäuel im Tierheim.
Sie dürfte schon vor längerer Zeit vermutlich gebrochen und dann abgefault sein.
Sarah, Tierschutzverein für Tirol
Der Schock beim Scheren
Das Scheren beim Tierarzt musste unter Narkose erfolgen. Zu dritt hatte man alle Mühe, das verklebte Fell, das wie ein dicker Teppich war, auf ein Minimum zu stutzen. Erst mitten in dieser Prozedur die Erkenntnis: Die rechte Pfote fehlte gänzlich. „Sie dürfte schon vor längerer Zeit vermutlich gebrochen und dann abgefault sein“, sagt Sarah. Die Reste davon, samt Knochen, fand man umschlossen vom dichten verfilzten Fell!
Die weiteren Diagnosen samt Blutbild ergaben sehr hohe Entzündungswerte – „so hoch, wie wir sie noch kaum bei Hunden erlebt haben“. Das arme Tier, meinte der Veterinär, hätte unter diesen Umständen wohl nicht mehr lange gelebt.
Trotz aller Qualen zu Menschen freundlich
Trotz der schrecklichen Umstände hat man der Hündin nun den Namen „Happy“ gegeben. „Weil sie eigentlich sehr freundlich ist und sich über jeden Menschen freut. Nur wenn man ihrem verletzten Bein zu nahe kommt, wird sie böse“, erzählt Sarah.
Ich habe die Hündin nun bei mir daheim aufgenommen. Irgendwann wollen wir einen Gnadenplatz finden.
Sarah, Tierschutzverein für Tirol
Die Tierheim-Mitarbeiterin sah keinen anderen Weg, als die vierbeinige „Reha-Patientin“ vorerst bei sich daheim aufzunehmen. „Sie muss ja zum Klogehen rausgetragen werden, kann nur einige Schritte gehen.“ Irgendwann, so hofft man beim Tierschutzverein, wird man einen Gnadenplatz für die arme Hündin finden.
Beobachtungen bitte melden
Warum hat nie jemand Alarm geschlagen? Vermutet wird, dass das Tier höchstens einen Garten zu sehen bekam, keine Spaziergänge in der Öffentlichkeit erfolgten. „Wer solche desolaten Haltungen mitbekommt, soll dies dringend melden“, lautet der Appell des Tierschutzvereines.
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