Rund 180 Patienten landen jeden Tag im Spital der Diakonissen in Schladming – meist nach vermeidbaren Skiunfällen. Primar Marko Bergovec gibt der „Krone“ Einblick in seinen Berufs-Alltag.
Menschenmassen aus aller Welt strömen im Winter auf die Ennstaler Berge, denn frei nach Wolfgang Ambros ist für sie „Skifoahn das Leiwandste, was man sich nur vorstellen kann“. Doch für einige endet der Pistenspaß schnell und äußerst schmerzhaft nach einem Sturz oder Unfall. Endstation: die Diakonissen-Klinik in Schladming. Dort werden sie dann von Marko Bergovec, Primar für Orthopädie und Traumatologie, empfangen und versorgt.
180 Patienten werden pro Tag versorgt
„Im Schnitt sind es ungefähr 140 Patienten pro Tag. Zusätzlich kommen rund 40 Kontrollpatienten. Die Mehrheit haben Knieverletzungen, vor allem junge Menschen und junge Erwachsene sowie mittelmäßige Skifahrer sind betroffen“, spricht Bergovec aus Erfahrung. Meist stünden Skifahrer nach mehreren Monaten Pause – zwischen den Wintermonaten treiben viele nur wenig Sport – zum ersten Mal wieder auf den Brettln, das Adrenalin fährt ein, sie werden übermütig, geben zu viel Gas und landen schlussendlich auf dem harten Boden der Tatsachen.
Bergovec: „Wir hatten heuer auch schon einige Patienten mit schwerwiegenderen Verletzungen wie kombinierten Schulter- und Kniefrakturen. Das machte komplexe, rekonstruktive Eingriffe erforderlich.“ Viele würden schlichtweg nicht daran denken, dass Skifahren eine harte sportliche Aktivität darstelle.
Vor allem 40- 50-Jährige überschätzen sich
Doch nicht nur Knie und Schulter sind betroffen – auch Schienbeinbrüche, Handgelenks- und Speichenblessuren sowie Oberarmknochenbrüche zählen zum täglichen Spitals-Repertoire. Ab 10 Uhr rechnet man bei den Diakonissen mit einem beginnend größeren Aufkommen an Patienten, meist reicht das bis in den späten Nachmittag hinein. Jugendliche, Erwachsene und Senioren – alle Altersgruppen sind dabei.
„Besonders interessant ist aber die Gruppe der 40- bis 50-Jährigen. Ihre Reflexe sind nicht mehr die eines Jungen, oft überschätzen sie ihre Leistungsfähigkeit.“ Was der Experte allen rät: „Regelmäßige Bewegung reduziert das Unfallrisiko!“
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