Das Schwierige an der Bewertung einer Skitour ist es, dass es so viele unterschiedlichen Variablen gibt“, ist sich Uwe Grinzinger sicher. Der 52-Jährige ist den Lesern mit seiner wöchentlichen „Krone“-Reportage „In die Berg“ bekannt. Bedingungen können sich sehr schnell ändern. Unter anderem Schneefall, Wind, Temperaturen verändern die Lage ständig. „Deshalb ist die Tourenplanung so wichtig“, sagt der Salzburger und gibt Tipps für eine optimale Vorbereitung. So sollte eine Skitour erst am Vortag geplant werden. Ist der Wetterbericht in Ordnung, empfiehlt sich die Beurteilung der Schneelage und der Schneebedingungen. Da lohnt sich ein Blick in Tourenforen, soziale Medien und auch Webcams können helfen.
„Der größte Schritt ist der Lawinenlagebericht. Aber dieser ist heutzutage keine Hexerei mehr“, so Grinzinger. Rund 95 Prozent der Lawinen werden laut dem Bergfex von den Tourengehern selbst ausgelöst. Da gibt es somit großes Potenzial es zu verhindern. Beim Lawinenwarndienst des Landes Salzburg werden zum Beispiel drei Gründe angegeben, eine Tour nicht zu machen – und das auf einen Blick ersichtlich. Zu beachten gilt: In welcher Höhe, in welcher Lage gibt es welche Warnstufe. Wenn man diese Ausschlusskriterien beachtet, ist die Sicherheit schon drastisch erhöht.
Ein Punkt wird zu oft vernachlässigt
In der Beurteilung ist es auch wichtig, wie steil die Hänge der Route sind. „Über 30 Grad Neigung ist die Lawinengefahr höher“, erklärt der 52-Jährige. Ein Indiz für die Steilheit ist, dass ungefähr ab dieser Neigung mit Spitzkehren aufgestiegen wird.
Erst wenn die Grundlagen der Beurteilung abgeschlossen sind, geht es an die Tourenauswahl. „Man muss eine Tour finden, die zu dem Tag passt“, ist sich Grinzinger sicher und fügt hinzu: „Das kann auch heißen, dass eine Route, die ich gehen wollte, an diesem Tag nicht geht“. Dieser Punkt werde zu oft vernachlässigt. Routen können Sportler klassisch in Büchern oder auf verschiedenen Tourportalen im Internet finden. Meist sind diese mit einer Handy-App kombiniert, was eine Erleichterung bei der Orientierung darstellen kann. Da empfiehlt Grinzinger, die Route auch offline zu speichern und einen Ausdruck oder eine Karte mit dabei zu haben, falls die technischen Hilfsmittel ausfallen.
Ebenso gilt es zu beachten, dass Länge und Höhe der Tour zum Sportler passen, dass dieser sich nicht überfordert – und notfalls muss man auch umdrehen. „Man sollte unbedingt auf sein Bauchgefühl hören“, ist sich Grinzinger sicher. Gerade, wenn es um die Lawinensituation vor Ort geht.
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