In der Stadt Salzburg

Vorrang für Busse: Autofahren wird ungemütlicher

Salzburg
09.02.2025 10:00

Nach dem Aus für den S-Link will die Stadtregierung weniger Autos im Zentrum haben. Dadurch sollen aktuelle und zukünftig geplante Buslinien schnell vorankommen.

Wie geht es nach dem Aus für den S-Link mit dem öffentlichen Verkehr in Salzburg weiter? Die Stadtregierung hat bereits eine klare Vorstellung. Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) und Verkehrs-Stadträtin Anna Schiester (Bürgerliste) sind sich einig, dass der Bus künftig Vorrang haben soll. Das lässt sich nur umsetzen, wenn man dem Autoverkehr Platz wegnimmt.

„Es muss einen klaren Vorrang für den öffentlichen Verkehr geben“, sagt Auinger. „Natürlich schränkt das in gewissen Bereichen die Freiheit der Autofahrer ein“, stellt der Bürgermeister klar und stellt sich auf Widerstand ein. „Politisch viel zu gewinnen, wird beim Thema Verkehr für alle schwierig sein“, ist sich Auinger bewusst. „Aber darum geht es nicht. Wir wollen das Verkehrsthema endlich lösen und aus der Dauer-Diskussion herauskommen.“ Das soll nicht mit einem einzelnen großen Wurf gelingen, sondern mit vielen Einzelmaßnahmen. Zum Teil laufen diese schon, wie die Einführung der neuen Linie 17 und die Verlängerung der Linie 22. Eine größere Umstellung im Obus-Liniennetz soll Ende 2026 dann der nächste Schritt sein.

Bürgermeister Auinger (re.) und Verkehrs-Stadträtin Schiester wollen Autos aus dem Zentrum bekommen, damit Obusse und Express-Busse schnell vorankommen. (Bild: Tschepp Markus)
Bürgermeister Auinger (re.) und Verkehrs-Stadträtin Schiester wollen Autos aus dem Zentrum bekommen, damit Obusse und Express-Busse schnell vorankommen.

Die Linien 1 und 4 sollen ein großes Nord-Süd- und Ost-West-Kreuz bilden. Die Linie 1 wird dann von Liefering nach Salzburg Süd fahren, die Linie 4 von Kleßheim nach Mayrwies. Rundherum soll es weitere Linienanpassungen geben.

„Es wird eineinhalb Jahre brauchen um das zu diskutieren und auch zu kommunizieren“, sagt Schiester, die auch die Bevölkerung einbinden und Anregungen aufnehmen will. „Es ist nicht alles in Stein gemeißelt und lässt sich nicht mehr verschieben“, sagt sie.

Mit Dezember 2026 soll das Liniennetz umgestellt werden. (Bild: Tschepp Markus)
Mit Dezember 2026 soll das Liniennetz umgestellt werden.

Am Rudolfskai könnten nur mehr Busse fahren
Mit diesem Schritt und einer Umstellung auf einen 7,5-Minuten-Takt soll sich auf der Achse vom Hauptbahnhof nach Salzburg Süd ein 3,5-Minuten-Takt ergeben. „Da bin ich schon sehr nahe an der persönlichen Freiheit“, sagt Auinger.

Ob als Ersatz für den S-Link tatsächlich Express-Busse kommen, ist noch nicht sicher. „Das wird jetzt von den Experten geprüft“, sagt Auinger. Dabei werden neben der Strecke nach Hallein mehrere Verbindungen im Umland ohne Schienenkorridor wie Richtung Hof, Neumarkt über Henndorf oder Mattsee angeschaut. Französische Schnellbusverbindungen sollen dafür das Vorbild sein. „In Verbindung mit den geplanten Maßnahmen beim Obus hätten wir dann ein Super-Öffi-Netz“, glaubt Auinger. „Der Knackpunkt ist, dass die Busse gut durch die Stadt durchkommen“, ergänzt Schiester.

Da werden aktuell Maßnahmen entwickelt, um dem Bus auf den wichtigsten Verbindungen den Vorrang einzuräumen. Das betrifft etwa die Innsbrucker Bundesstraße oder die Vogelweiderstraße. Langfristig ist auch eine Auflösung der Einbahnen im Zentrum – Rudolfskai und Imbergstraße – denkbar. Der Rudolfskai wäre dann für den Busverkehr reserviert. „Da würde sich der Bus 4,5 Minuten durchs Zentrum sparen. Das ist viel. Aber damit das funktioniert, muss ich Autos herausnehmen“, erklärt Stadtchef Auinger.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Salzburg



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt