WM-Silber für Puchner

Bei inniger Umarmung mit Annemarie flossen Tränen

Ski WM
09.02.2025 07:49

Im Weltcup fehlten die Ergebnisse, der Platz im WM-Team wackelte – und dann holte Mirjam Puchner bei der Abfahrt die Silber-Medaille!

Gold, Gold, Gold. Überall, an allen Ecken und Enden von Saalbach und Hinterglemm wurde am Samstagmorgen vom Gold getuschelt, das Mirjam Puchner in der WM-Abfahrt holen werde. Selbst WM-Ikone Bartl Gensbichler war sich sicher: „Die Miri macht’s, hört auf mich!“

„Silber ist geil!“
Es wurde Silber. 15 Hundertstel oder 4,35 Meter hinter der Amerikanerin Breezy Johnson. Das Wort „nur“ vor dieser Silbernen war jedoch absolut verboten. Zu durchwachsen war für Mirjam der Winter verlaufen, nur ein einziger Top-10-Platz stand in der Abfahrt zu Buche. Da flossen bei der Salzburgerin oft Tränen der Verzweiflung, da wackelte selbst der WM-Startplatz ordentlich. „Silber“, stellte die 32-Jährige dann im Ziel von Saalbach mit einem Grinsen fest, „Silber ist geil!“

Dass man nach den Trainings (6., 1., 2.) über „Gold für Miri“ sprach („Ich wurde oft darauf angeredet“), steckte Puchner weg: „Für mich war die WM eine Art Neustart. Und ich habe mich von Beginn an auf der Saalbach-Piste wohlgefühlt.“

Nervös? Nix da. Höchstens einen Moment lang beim (kurzen) Aufwachen um 5 Uhr Früh, als die Gedanken zu kreisen begannen. Doch auch das wischte die Salzburgerin locker weg: „Ich habe mich, glaub ich, noch nie so auf ein Rennen gefreut wie diesmal.“

„Tief fliegen, Gas geben“
Eine Freude, die Puchner ins Ziel aufs WM-Podest trieb: „In meinem Kopf war nur: Tief fliegen, Gas geben – ja nit umaschwingen“, trichterte sie sich selbst ein. Bei der dritten Zwischenzeit Fünfte, kämpfte sie so im Finish noch Ester Ledecka um sechs Hundertstel nieder. „Silber ist geil“, wiederholte Mirjam.

 „Tief fliegen“ nahm sich Mirjam Puchner bei ihrer Fahrt zu Silber vor. (Bild: Tröster Andreas/ANDREAS TROESTER)
 „Tief fliegen“ nahm sich Mirjam Puchner bei ihrer Fahrt zu Silber vor.

Lange hielt die 32-Jährige im Zielbereich dem Ansturm der Emotionen stand. Sie, die bei den verpatzten Weltcup-Rennen so oft den Tränen freien Lauf lassen musste, baute (imaginäre) Staudämme gegen das Wasser in den Augen auf. Bis … ja, bis sie bei der Flower-Ceremony im Ziel von Ski-Legende Annemarie Moser-Pröll in die Arme genommen wurde. Da gab’s kein Halten mehr! An der Schulter von Österreichs Jahrhundert-Sportlerin weinte sie. „Weil sie so ein Vorbild von mir und so eine herzensgute Person ist und weil’s so schön ist, von so einer großen Sportlerin den Preis übergeben zu bekommen.“

Ein echtes WM-Märchen von Mirjam Puchner: Von der Qualifikantin zur Silber-Gewinnerin (Bild: Tröster Andreas/ANDREAS TROESTER)
Ein echtes WM-Märchen von Mirjam Puchner: Von der Qualifikantin zur Silber-Gewinnerin

Vor drei Jahren war Annemarie auch zum Olympia-Empfang in St. Johann im Pongau nach Puchners Super-G-Silber in Peking gekommen. Eine Medaille, die Mirjam nicht mit der vom Samstag vergleichen will: „Damals war Corona und keine Zuschauer. Heim-WM ist auch geil.“

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