Maßnahmen und Ziele

Der Luegbrücken-K(r)ampf auf der Brennerautobahn

Tirol
09.02.2025 12:00

Wegen der Sanierungsverzögerung muss die Brennerautobahn teilweise einspurig geführt werden. Eine große Herausforderung für Politik, Asfinag, geplagte Autofahrer und Anrainer.

Die einspurige Verkehrsführung auf der Brennerautobahn ist nach vielen von der Asfinag beauftragten externen Gutachten notwendig, weil sich die Sanierung aus bekannten Gründen wie den Einsprüchen des Grieser Bürgermeisters unnötig und sehr lange verzögert hat.

Wegen dieser Verzögerungen muss die Brücke nun statisch entlastet werden. Ein einziger vierachsiger Lkw mit 40 Tonnen belastet die Straße nämlich so stark wie 60.000 Pkw. „Trotzdem ist es gelungen, an rund 180 Tagen mit – prognostizierbar erhöhtem Verkehrsaufkommen – unter strenger Überwachung eine zweispurige Verkehrsführung zu ermöglichen. Die schweren Fahrzeuge über 3,5 Tonnen müssen dann jeweils auf den inneren Fahrstreifen fahren“, erklärt der zuständige Verkehrslandesrat René Zumtobel (SPÖ) im Gespräch mit der „Krone“.

Maßnahmenpaket des Landes soll abfedern
Die Einspurigkeit wird vor allem im Sommer eine große Herausforderung. Dann, wenn ganz Deutschland in den Süden fährt. Doch das Land wird alles unternehmen, um die Verkehrsflüssigkeit und Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten. So gibt es fünf zusätzliche Dosierampeln entlang der Brennerstraße – in Summe sind es jetzt sieben (zwei Richtung Süden, fünf Richtung Norden). Weiters gibt es Fahrverbote auf dem niederrangigen Straßennetz im Wipptal bzw. im Großraum Innsbruck (vorerst bis 28. Februar täglich von 7 bis 19 Uhr) für Fahrzeuge mit dem Ziel Italien oder Deutschland.

Auch das Öffi-Angebot wurde ausgebaut: 33 umstiegsfreie Verbindungen zwischen Innsbruck und Brenner im Halbstundentakt. Und zu guter Letzt wird es keine zusätzlichen Straßen-Bauarbeiten während der Sanierung geben.

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Unser Ziel muss es sein, die Verzögerungen in einem erträglichen Maß zu halten und den Ausweichverkehr durch die umliegenden Gemeinden und Ortschaften auf ein Minimum zu reduzieren.

(Bild: Birbaumer Christof)

Verkehrslandesrat René Zumtobel

„Bei einer solchen Großbaustelle und der hohen Verkehrsbelastung gilt es, an einem Strang zu ziehen. Die Asfinag, der Bund, das Land und die Polizei machen das und haben ihre Maßnahmen langfristig und vorausschauend geplant, aufeinander abgestimmt und international kommuniziert. Trotzdem wird es am Brenner als hauptbelasteter aller Alpenübergänge mit rund 2,4 Millionen Lkw und insgesamt 14 Millionen Fahrzeugen im vergangenen Jahr immer wieder zu Verzögerungen und Staus kommen, so ehrlich muss man sein. Unser Ziel muss es sein, diese Verzögerungen in einem erträglichen Maß zu halten und den Ausweichverkehr durch die umliegenden Gemeinden und Ortschaften auf ein Minimum zu reduzieren“, betont Zumtobel.

909.000 Fahrzeuge im Jänner, davon 192.000 Lkw
Und wie sieht es nach einem Monat Luegbrücken-Baustelle aus? Im Jänner wurden 909.712 Fahrzeuge in Schönberg registriert – sechs Prozent weniger als im Jänner 2024. Davon waren 192.000 Transit-Lkw (2,92 Prozent weniger als im Jänner davor). „In diesem Zeitraum wurden in den Bezirken Innsbruck und Innsbruck-Land 10.000 Autos von den Landes- und Bundesstraßen zurückgewiesen.“ Die meisten Stau-Ausweicher würden ja nicht mit böser Absicht von der Autobahn abfahren und die Ortsdurchfahrten verstopfen.

Lösung für Navi-Problematik gefordert
„Das Problem sind Navigationsdienste, die automatisch eine Ausweichstrecke vorschlagen, sobald es Verzögerungen auf der Hauptroute gibt. Es braucht endlich bundesgesetzliche Regelungen und Sanktionsmöglichkeiten, sodass temporäre und lokale Fahrverbote verpflichtend in den Navis angezeigt werden müssen. Wenn das die neue Bundesregierung auf den Weg bringen würde, wäre ein wichtiger Schritt getan“, sagt Zumtobel abschließend.

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