Dramatische Szenen

Frau in eisigem Teich: Radfahrer als Lebensretter

Das war knapp und hätte ganz schlimm ausgehen können: Weil zufällig zwei Radfahrer vorbeikamen, überlebte am Sonntagnachmittag eine Frau (54) ihren fatalen Ausflug auf eine Eisdecke in Radfeld im Tiroler Unterland.

Die Wintermonate schrecken die Radfahrer Alexander Komlusan (57) aus Wörgl und Rene Angerer (63) aus Kufstein nicht davon ab, ihre gewohnten Runden im Inntal zu drehen. Zum Glück!

Als die Biker am Sonntag gegen 13 Uhr am Radweg entlang der Bahnlinie in Radfeld unterwegs waren, hörten sie Hilferufe. „Ich habe mich umgedreht und mir war gleich bewusst, dass das ein Notfall ist“, schildert Komlusan.

Denn mitten im zugefrorenen Biotop klaffte ein Loch, im eiskalten Wasser befand sich eine Frau!

Langer Ast ermöglichte die Rettung der Frau
„Ich wollte zuerst mein Rad über die Eisfläche zu ihr hinschieben, doch das war zu kurz“, lässt der 57-Jährige die dramatischen Sekunden Revue passieren. Auch ein griffbereit am Ufer liegender Stock war zu kurz.

Die Frau war mit ihren Kräften schon am Ende.

Lebensretter Alexander Komlusan

Schließlich fand der Retter einen langen Ast, den er der Frau entgegenstreckte. Nach und nach gelang es ihm, die erschöpfte Dame ans Ufer zu ziehen. Immer wieder brach dabei das Eis, was die Rettung erschwerte. Gemeinsam mit einem Mitglied der FF Radfeld konnte die Frau aus dem Wasser geholt werden. 

Angerer hatte die Verständigung der Rettungskräfte übernommen. Feuerwehren, Wasserretter, Rettung, Notarzt und Polizei waren vor Ort.

Polizei: „Allein hätte es die Frau wohl nicht geschafft“
„Die Frau war mit ihren Kräften schon am Ende“, betont Komlusan. Richard Hotter, Kommandant der zuständigen Inspektion Kramsach: „Alleine hätte es die Frau wohl nicht mehr aus dem Teich geschafft.“ Er lobt die Ersthelfer und die anschließend perfekt funktionierende Rettungskette. Die 54-Jährige hatte noch 34,9 Grad Körpertemperatur, sie wurde in das Krankenhaus Kufstein eingeliefert, war aber immer ansprechbar

Auf die fatale Idee, das Eis zu erkunden, war die gebürtige Thailänderin nach einem Besuch in Rattenberg gekommen. Sie dürfte die Gefahr durch die Brüchigkeit massiv unterschätzt haben.