Kages erhob Mobilität

Für Tausende Mitarbeiter bleibt Auto unverzichtbar

Steiermark
09.02.2025 18:00

Die steirische Spitalsgesellschaft Kages erhob das Mobilitätsverhalten von Tausenden Mitarbeitern. Es gibt große Stadt-Land-Unterschiede, gerade was die Nutzung von Autos betrifft. Die CO₂-Emissionen sollen dennoch sinken. 

Mehr als Andritz, AMS-Osram und AVL-List, ja sogar mehr als Magna in den Höchstzeiten: Kein Unternehmen beschäftigt so viele Mitarbeiter in der Steiermark wie die Spitalsgesellschaft Kages, es sind über 18.000 Personen.

Der Arbeitsweg zu und von den Krankenhäusern sorgt für einen beträchtlichen ökologischen Fußabdruck von gut 17.000 Tonnen CO₂ pro Jahr. Ziel laut Kages-Vorstand Ulf Drabek ist es, diesen Wert um 450 Tonnen zu reduzieren: „.Die Kages verfolgt das Ziel, den Anteil jener Mitarbeiter, die ihren Arbeitsweg ökologisch vorbildlich zurücklegen, um fünf Prozent zu steigern.“ 

Fakten

  • Kages-weit gibt es 1839 Jobtickets (gefördertes Klimaticket). 1583 Mitarbeiter des LKH-Universitätsklinikums Graz verwenden ein Jobticket, das entspricht 19 Prozent des Personals. Den Arbeitsweg zum LKH Graz II (Standort West) legen 13 Prozent der Mitarbeiter mittels Jobticket zurück
  • In der gesamten Kages kommen 163 Jobräder (Kages finanziert Ankauf der Räder für den Arbeitsweg) zum Einsatz; 135 davon in Graz. Aber auch am LKH-Standort Bad Radkersburg nutzen 14 Mitarbeiter dieses Angebot. 

In Wagna nutzen 74 Prozent das Auto
Basis ist eine Mobilitätsumfrage, an der im Herbst (nach einem Pilotprojekt im Murtal im Jahr davor) 5837 Mitarbeiter teilnahmen. Es zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen Zentralraum und Peripherie: Während nur 34 Prozent der Befragten einzeln im Pkw an das LKH-Uniklinikum Graz fahren, sind es in Wagna 74 Prozent! Angebote wie ein von der Kages bezahltes Klimaticket („Jobticket“) oder ein gefördertes Fahrrad („Jobrad“) werden derzeit nicht nur, aber vor allem in Graz genutzt.

Der Umstieg auf den öffentlichen Verkehr ist aber oft leichter gesagt als getan: 29 Prozent aller Befragten wohnen zwar in vertretbarer Nähe zu Öffis, können sie jedoch aufgrund unpassender Taktung nicht nutzen. Bei einem Umstieg auf alternative Verkehrsmittel würde sich die Fahrzeit für ein Drittel der Autofahrer um 20 bis 30 Minuten verlängern, bei einem Viertel sind es 30 bis 45 Minuten.

Gerade in Graz (hier der Standort Süd) wird das Rad-Angebot gut angenommen.  (Bild: Short and Sweet/Leitgeb)
Gerade in Graz (hier der Standort Süd) wird das Rad-Angebot gut angenommen. 

Was sich die Belegschaft wünscht
Ein Drittel der Befragten hat eigene Verbesserungsvorschläge eingebracht. Diese bezogen sich häufig auf Kombinationsmöglichkeiten von Förderungen (z.B. Jobrad für den Sommer und Parkberechtigung für den Winter), aber auch Erweiterungen des Radwegnetzes, eine verbesserte Parksituation für Fahrräder, Shuttlebusse von Bahnhöfen zum jeweiligen LKH und kurzfristig gratis nutzbare „Ausschlafzimmer“ direkt im LKH nach langen Diensten wurden genannt. 

„Sobald wir sämtliche Verbesserungsvorschläge systematisch ausgewertet haben, starten wir mit den konkreten Verbesserungsmaßnahmen“, erklärt Thomas Hofer, Direktor für Technik und IT. Auch Personaldirektor Thomas Bredenfeldt verspricht, die Aktivitäten weiter auszubauen, insbesondere in den ländlichen Regionen. Genannt werden beispielsweise Shuttle-Fahrzeuge.

So soll das Parkdeck beim Brucker Krankenhaus aussehen.  (Bild: Hammerl)
So soll das Parkdeck beim Brucker Krankenhaus aussehen. 

Für Dienstfahrten (etwa der von Graz nach Deutschlandsberg pendelnden „Flying Doctors“ und der Teams für mobile Remobilisation) stehen E-Autos zur Verfügung. In Zukunft werden auch eigene Mobilitätsbeauftragte für jeden Verbund bestellt. Zudem soll die Bodenversiegelung minimiert werden. Ein Beispiel dafür ist das derzeit im Bau befindliche Parkdeck beim Brucker LKH. 180 Parkplätze sind vorgesehen, im Bedarfsfall kann es aufgestockt werden. 

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