Im heimischen Lebensmittelhandel laufen die Geschäfte aktuell gut. Ein Grund dafür sind die zahlreichen Kunden aus dem Nachbarland, die hier immer öfter ihre Einkäufe erledigen.
Auf den Parkplätzen vor heimischen Supermärkten oder Einkaufszentren sieht man vielfach Autos mit ungarischem Kennzeichen. Die Kunden aus dem Nachbarland tätigen hier oft ihre täglichen Einkäufe, viele von ihnen sind Pendler und arbeiten im Burgenland.
Standorte in Grenznähe profitieren
Im Lebensmittelhandel macht sich das auch beim Umsatz bemerkbar. „Wir sehen gerade bei Filialen in der Nähe der Grenze eine gute Entwicklung“, erklärt Marcus Schober, Pressesprecher der Supermarktkette Billa. Die Kunden aus Ungarn würden meist wegen des Preises und der Qualität der Produkte im Burgenland einkaufen. Besonders gefragt seien etwa Süßwaren. Dadurch würden auch die Standorte im Burgenland abgesichert. „Wir suchen aktuell 40 Lehrlinge“, so Schober. Im Vergleich zu Ungarn würde es auch ein dichteres Filialnetz geben.
„Preis-Leistungs-Verhältnis ein Thema“
Ähnliche Beobachtungen macht auch die Handelskette Spar in ihren Filialen. „Wir haben einen hohen Anteil an ungarischen Kunden, besonders in grenznahen Standorten“, berichtet Werbeleiter Hannes Glavanovits. Laut den Mitarbeitern in diesen Märkten würde der Anteil der ungarischen Kunden zwischen 30 und 40 Prozent liegen. „Besonders nachgefragt werden S-Budget-Produkte und Aktionsartikel – das Preis-Leistungs-Verhältnis ist also ein Thema“, führt Glavanovits weiter aus. Die Mitarbeiter in den Filialen berichten auch, dass einige Produkte bevorzugt in Österreich gekauft würden, weil sie den Kunden besser schmecken als vergleichbare Produkte in Ungarn,
Laut dem Obmann des burgenländischen Lebensmittelhandels Manfred Moyses pendeln täglich rund 20.000 Ungarn zum Arbeiten ins Land: „Nicht nur, dass wir sie dringend als verlässliche Mitarbeiter brauchen – am Rückweg erledigen sie meist den Einkauf aufgrund der hohen Lebensmittelqualität auch im Burgenland, eine Win-win-Situation für den heimischen Lebensmittelhandel.“
Die letzte große Analyse der Kaufkraft-Zuflüsse für den heimischen Einzelhandel stammt aus dem Jahr 2022. Damals gaben laut der Wirtschaftskammer ungarische Kunden 168 Millionen Euro im Burgenland aus.
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