Die Hardcore-Fans von BMWs M-Reihe werden vielleicht bereits „wie starte ich einen Shitstorm?“ googeln. Denn es ist offiziell: Die M GmbH arbeitet an einem vollelektrischen Sportmodell. Bei dem Gedanken schlägt mancher die Hände über dem Kopf zusammen. Anderen fällt das Atmen schwer. Im Wortsinn. Aber dazu gleich.
Was wissen wir bisher? Der Stromer wird ein Viertürer und basiert auf der kommenden „Neue Klasse“-Plattform von BMW. Erste Prototypen geistern seit 2022 durchs Netz, damals noch als i4-Ableger. Doch BMW hat größere Pläne: vier Motoren, einer pro Rad, gesteuert von einer ausgeklügelten Elektronik. Das ist die Basis für alle M-High-Performance-Fahrzeuge – kurz: M-HP.
Klingt nach Formel E für die Straße – und tatsächlich soll das Ding spektakuläre Donuts auf der Stelle drehen können, wenn BMW das wirklich auch in der Serienversion bringt. Reifenhändler reiben sich jedenfalls bereits die Hände.
Leistung? Genug, um selbst gestandene Porsche-Fahrer ins Schwitzen zu bringen. Entwicklungsvorstand Frank Weber ließ durchblicken, dass das Triebwerk bis zu einem Megawatt liefern könnte. Für alle, die mit Elektrospeak nichts anfangen können: Das sind 1360 PS. In Serie dürfte es wohl weniger werden, damit das Fahrzeug nicht nur stark beschleunigt, sondern auch präzise beherrschbar bleibt - aber rund 1000 PS werden es schon werden. Damit spielt der M-Stromer in einer Liga mit Porsche Taycan Turbo GT (1092 PS) oder Tesla Model S Plaid (1020 PS). Wer’s noch dicker braucht: Der Xiaomi SU7 Ultra aus China bringt es auf unglaubliche 1549 PS.
Keine Abgase, dafür Qualm. Viel Qualm.
Bei einer Mitfahrt im getarnten Prototypen mit einem Testpiloten am Steuer war jedenfalls nicht die Technik das Problem, sondern die Magennerven des Beifahrers am Rücksitz. Es war der letzte Run des Tages und die Reifen waren eh schon fertig, also hat er sie einfach runtergefahren. Genauer gesagt in endlosen Donuts und Driftkurven in Rauch aufgelöst. Der wiederum zog derart intensiv ins Innere, dass das Atmen kaum noch möglich war. Wer sagt, dass E-Autos sauber sein müssen?
Und was ist mit dem Sound?
Für viele Enthusiasten ist ein M ohne röhrenden Sechs-, Acht oder Zehnzylinder wie ein Wiener Schnitzel ohne Panier. BMW hat dafür eine Lösung parat - irgendeine Art synthetischen Motorsounds, der sich zumindest ansatzweise nach Benziner anhört. Das zeigt ein neues Video aus der Reihe „M Electrified“. Ob das überzeugt? Nun, der Hyundai Ioniq 5 N macht’s vor, aber es bleibt vorerst fraglich, ob BMW so wie Hyundai eine totale Verbrenner-Simulation samt künstlichen Gangwechseln auf den Markt bringt.
Größenmäßig wird der M-Stromer wohl ein M3-Pendant, und die Markteinführung dürfte zwischen 2026 und 2027 erfolgen. Damit schließt er direkt an die Serienversion der „Neue Klasse“-Limousine an, die 2026 erwartet wird.
Aber jetzt alle mal tief durchatmen: BMW M-Chef Dirk Häcker hat bereits bestätigt, dass es parallel zum Elektro-M auch eine neue Generation des M3 mit Reihensechser geben wird – allerdings mit Mildhybrid-Technik. Der bekannte S58-Motor mit 3,0 Liter Hubraum soll den strengen Euro-7-Abgasnormen trotzen und noch eine Weile erhalten bleiben.
Fazit: Die Zukunft des M ist elektrisch – aber Benzin brennt noch nicht aus. Der wahre Test wird sein, ob der M-Stromer nicht nur schnell, sondern auch emotional wird. Reifenqualm allein wird’s nicht richten.
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