„Krone“-Gastkommentar

Shield-Bürger-Streich

Kolumnen
10.02.2025 10:00

Im Jahr 1598 wurden erstmals Geschichten über die Schildbürger veröffentlicht. Dabei handelt es sich um eine fiktive Gruppe von Bewohnern der Stadt Schilda, die etwa damit auffiel, dass sie ein Rathaus ohne Fenster baute und später dann versuchte, das Sonnenlicht mit Eimern hineinzutragen. Irgendwie erinnert mich das an die Sky-Shield-Initiative, an der neben 20 europäischen NATO-Staaten auch Österreich und die Schweiz teilnehmen sollen. Sowohl bei uns als auch bei den Eidgenossen hagelt es massive Kritik zur Frage, ob Sky Shield mit der Neutralität vereinbar sei.

Die Erklärung des deutschen Verteidigungsministeriums bestätigt die Bedenken: Es gehe darum, die europäische Säule der NATO zu stärken. Es sei beabsichtigt, Sky Shield in die vom NATO-Befehlshaber für Europa geführte Luftverteidigung des NATO-Gebietes einzubinden. Im Klartext: Im Ernstfall entscheidet nicht Österreich, sondern die Kommandostruktur der NATO über den Einsatz dieser Systeme. Zudem sind gemeinsame Militärübungen geplant, bei denen österreichische Soldaten unter anderen Seite an Seite mit türkischem Militär im Einsatz wären.

Während Länder wie Frankreich, Italien, Spanien und Portugal Sky Shield ablehnen, soll Österreich sechs bis sieben Milliarden Euro bezahlen. Allein an Anschaffungskosten. Für ein Luftabwehr-System, das unsere Neutralität in die Luft sprengt?

De facto stellt sich nur eine Frage: Wer kann diesen Shield-Bürger-Streich verantworten?

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