Zeit ist Geld: Ein Motto, das in der internationalen Frächterbranche weit verbreitet ist! Es wird oft getrickst und manipuliert – vor allem hinsichtlich der Lenk- und Ruhezeiten. In Tirol konnte die Verkehrspolizei nun einen besonders krassen Fall aufdecken. Ein griechischer Lkw-Fahrer (57) war bis zu 23 Stunden am Tag unterwegs.
Am Samstagvormittag hatte die Polizei auf der Brennerautobahn (A13) bei Gries Kontrollen im Schwerverkehr durchgeführt. Dabei geriet gegen 8.30 Uhr der Sattelschlepper des Griechen ins Visier der Beamten. Der Lenker und das Fahrzeug wurden genauer unter die Lupe genommen. Bei der Kontrolle der Fahrerkarte seien gleich einige Ungereimtheiten aufgefallen.
Rascher Kartenwechsel in halb Europa
Es seien etwa Lenkzeiten von drei unterschiedlichen Fahrern festgestellt worden. „Die Zeiten waren aber nicht als Mehrfahrerbetrieb aufgezeichnet. Ein Kartenwechsel erfolgte vielfach ohne größere zeitliche Unterbrechung, also unmittelbar der Entnahme folgend, in Frankreich, Italien, Deutschland und Österreich – ohne Bezug zum Firmensitz oder Wohnort des Lenkers“, heißt es vonseiten der Ermittler. Daher bestehe der Verdacht, dass der 57-Jährige neben seiner eignen noch zwei weitere Fahrerkarten verwendete.
Der 57-jährige Lenker zeigte sich bei der Einvernahme voll geständig.
Die Polizei
Eine Zusammenführung der Lenkzeiten der drei Fahrerkarten habe daraufhin mehrere teils schwerste Übertretungen ergeben. So sei der Grieche mit seinem Sattelzug etwa bis zu 23 Stunden am Tag unterwegs gewesen – erlaubt wären nur neun bzw. zehn. Teils soll der 57-Jährige 13 Stunden ununterbrochen gefahren sein – eigentlich wären nur 4,5 Stunden erlaubt.
Karten beschlagnahmt, Weiterfahrt verboten
Bei der Einvernahme habe sich der Lenker voll geständig gezeigt. „Die Fahrerkarten wurden sichergestellt. Die Weiterfahrt wurde dem Griechen untersagt“, so die Ermittler. Zudem musste der 57-Jährige eine Sicherheitsleistung bezahlen. Anzeigen folgen.
Auch Nepalese trickste mit der Fahrerkarte
Am Sonntagabend ging der Tiroler Polizei dann ein weiterer Lastwagenfahrer ins Netz, der es mit den Lenk- und Ruhezeiten nicht so genau nahm. Der Nepalese (47), der bei der Kontrollstelle Radfeld auf der Inntalautobahn im Unterland aus dem Verkehr gezogen worden war, soll ebenfalls mit der Fahrerkarte getrickst haben. Auch er wurde angezeigt und zur Zahlung einer Sicherheitsleistung verdonnert.
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