Scholz gegen Merz

Grüne: „Duell zwischen dem Gestern und Vorgestern“

Außenpolitik
10.02.2025 12:44

Eine knappe Mehrheit der Befragten sieht den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als Sieger des ersten TV-Duells gegen CDU-Chef Friedrich Merz am Sonntagabend. Die Grünen zeigten sich enttäuscht und sprachen am Montag von einem „Duell zwischen dem Gestern und dem Vorgestern“, bei dem keinerlei Zukunftsperspektiven für Deutschland aufgezeigt worden seien.

Besonders kritisiert wurde von Parteichef Felix Banaszak, dass das Thema Klimaschutz, aber auch zentrale gesellschaftspolitische Fragen praktisch keine Rolle gespielt hatten. „Die Zukunft fand leider nicht statt“, sagte Banaszak. „Die zentrale Überlebensfrage unserer und der kommenden Generationen hatte in einer anderthalbstündigen Debatte keinen Raum“, kritisierte er weiter. Ungeachtet immer häufigerer Extremwetterereignisse sei nicht über Klimaschutz gesprochen worden. 

Olaf Scholz und Friedrich Merz schenkten einander nichts. (Bild: APA/AFP)
Olaf Scholz und Friedrich Merz schenkten einander nichts.

„Wer ist bei Migration der härteste Knochen?“
Ebenso hätten in den Ausführungen von Scholz und Merz „Zukunftsfragen wie Bildung und Kinderbetreuung keine Rolle gespielt“, kritisierte Banaszak weiter. Auch Anliegen besonders von Frauen wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf spielten in deren Welt „wohl nur eine untergeordnete Rolle“, genauso wie die Pflege von Angehörigen. Stattdessen hätten sich Scholz und Merz vor allem gegenseitig zu übertrumpfen versucht, wer bei Migration und Abschiebung „der härteste Knochen“ sei.

Scholz kam für Zuseher glaubwürdiger rüber
In der online und telefonisch durchgeführten Befragung der Forschungsgruppe Wahlen gaben 37 Prozent der wahlberechtigten Zuschauer an, Scholz habe sich besser geschlagen als Merz. Das teilte der Sender ZDF mit. 34 Prozent sahen den CDU-Chef vorn – 29 Prozent keinen Unterschied. Die Umfrage ist nicht für alle Wahlberechtigten Deutschlands, sondern nur für die Zuschauer des Duells repräsentativ. Scholz kam für die Zuschauer demnach auch glaubwürdiger (42 Prozent) und sympathischer (46 Prozent) rüber.

Merz konnte in den Kategorien Glaubwürdigkeit und Sympathie nur 31 beziehungsweise 27 Prozent der Befragten von sich überzeugen. Beim Thema Sachverstand unterschieden sich die beiden Kontrahenten aus Sicht der Zuschauer nicht, beide erhielten je 36 Prozent der Stimmen. 27 Prozent der Befragten konnten hier keinen Unterschied ausmachen. 

SPD-Kanzler hat bei Frauen die Nase vorne
Während Scholz bei Frauen besser ankam und 43 Prozent (Merz: 29 Prozent) der Zuschauerinnen von sich überzeugte, konnte CDU-Chef Merz mit 40 Prozent (Scholz: 30 Prozent) die Männer eher von sich überzeugen. Unter den jüngeren Befragten lag Scholz wiederum deutlich vor Merz: Von den 18- bis 34-Jährigen entschieden sich 47 Prozent für den sozialdemokratischen Regierungschef und nur 25 Prozent für den christdemokratischen Oppositionsführer.

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