Der Berggasthof Rofan hoch über dem Achensee im Tiroler Bezirk Schwaz ist eigentlich nur via Seilbahn erreichbar, doch das wusste ein Ukrainer wohl nicht. Unbeirrt kämpfte er sich mit seinem Allradauto bergwärts, steckte dann aber fest. Eine abenteuerliche Rettungsaktion folgte.
Navi-Irrfahrten kommen in Tirol immer wieder vor – doch dieser Fall vom Freitagabend, der nun bekannt wurde, ist speziell: Über booking.com hatte ein in Tschechien lebender Ukrainer ein Zimmer im Berggasthof Rofan reserviert.
Was Einheimischen sonnenklar ist, dürfte dem Urlauber nicht bewusst gewesen sein: Die Unterkunft auf 1840 Metern Seehöhe ist in den Wintermonaten nur per Seilbahn erreichbar.
Drei Kilometer auf winterlichem Forstweg bergauf
Der Urlauber und sein Sohn folgten vermutlich den Navi-Daten, die den Forstweg bzw. die Rodelbahn anzeigten. Das Fahrverbotsschild im Tal irritierte den Mann offenbar nicht. Und so wühlte sich sein Allrad-Audi auf dem verschneiten und vereisten Weg immer weiter bergwärts – rund drei Kilometer!
Kurz vor einer Kurve, auf etwa 1300 Meter Seehöhe und nahe der abgebrannten Buchauer Alm, war dann aber endgültig Schluss – der Pkw drohte abzustürzen.
Hier hätte ich mit dem Pkw nach 100 Metern umgedreht.
Daniel Paulitsch, Feuerwehr Eben am Achensee
Bild: zoom.tirol
Feuerwehr traute sich nur mit vier Ketten
Die Urlauber alarmierten ihre Unterkunft, via Polizei landete der Hilferuf gegen 19.20 Uhr bei der Feuerwehr Eben am Achensee. „Hier hätte ich mit dem Pkw nach 100 Metern umgedreht“, ordnet Einsatzleiter Daniel Paulitsch die Dimension der Unvernunft ein. Mit je vier Ketten an den Fahrzeugen kämpfte man sich zum feststeckenden Audi vor. Per Seilwinde verhinderte man den Absturz. Die örtliche Bergrettung lieferte dann vier passende Schneeketten auf den Berg. Damit ausgestattet, fuhr einer der Helfer mit dem Audi ins Tal.
Lenker dankbar und es war ihm sichtlich peinlich
„Dem Lenker war das Ganze peinlich und er war sehr dankbar“, schildert Paulitsch. Klar ist jedoch, dass man ihm den rund zweistündigen Einsatz von 20 Mann verrechnen wird. Der Vater und sein Sohn fuhren noch am Abend zurück nach Innsbruck, wo sie in die Unterkunft zurückkehrten, von der sie zu ihrem unfreiwilligen Abenteuer aufgebrochen waren.
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