Palliativmedizin widmet sich unheilbar kranken und sterbenden Menschen. Diese brauchen eine andere Versorgung als es die kurative Medizin mit dem Ziel Heilung leistet. Um Versorgung und Ärzteausbildung zu verbessern, finanziert das Land Tirol eine eigene Stiftungsprofessur an der Med-Uni.
In Tirol stehen aktuell in Krankenhäusern 33 Palliativbetten für Erwachsene und zwei für Kinder zur Verfügung. 39 sollten es laut Strukturplan Gesundheit sein. Die zuständige Landesrätin Cornelia Hagele (ÖVP) sieht das Bundesland dennoch gut aufgestellt und zählt weitere Angebote wie zum Beispiel das Hospizhaus in Hall, acht mobile Palliativteams und 23 ehrenamtliche Hospizgruppen in ganz Tirol auf.
Bei der Palliativversorgung sind wir gut aufgestellt. Allerdings werden immer mehr Menschen älter und Krankheitsbilder komplexer. Umso wichtiger sind neue Konzepte.
Cornelia Hagele, Gesundheitslandesrätin
Bild: Land Tirol
Landesrätin erwartet sich viel von der neuen Professur
Das Angebot weiter ausbauen – das will die Landesregierung und setzt nun den nächsten Schritt. 700.000 Euro (bis 2030) werden in eine Stiftungsprofessur für Palliativmedizin an der Medizin-Uni Innsbruck investiert. Was sich LR Hagele davon erwartet? „Die Entwicklung neuer Versorgungskonzepte für die bestmögliche Betreuung der Betroffenen und innovative Forschung und Lehre“, argumentiert die Landesrätin.
Mit der Stiftungsprofessur für Palliativmedizin und einer möglichen bettenführenden Einheit entsteht eine universitäre Institution, die neue Standards setzen wird.
Wolfgang Fleischhacker, Rektor Med-Uni Innsbruck
Bild: Birbaumer Christof
Stifter helfen den Universitäten
Im Rahmen einer Professur können Universitäten zu bestimmten Themen intensiver forschen und haben mehr Kapazitäten für die Lehre. Das kostet jedoch viel Geld. Wo dieses Geld den Unis fehlt, können sogenannte Stifter einspringen – in diesem Fall das Land Tirol. Dieses finanziert an der Med-Uni bereits eine Professur für Allgemeinmedizin.
„Palliativmedizin ist eine zentrale und fächerübergreifende Disziplin, die in der Lehre und Forschung weiter gestärkt werden muss“, betont Rektor Wolfgang Fleischhacker und verweist auf zunehmenden Bedarf. Die Professur soll aber nicht nur mehr Forschung ermöglichen, sondern auch eine eigene Palliativ-Station, in der Ärzte ausgebildet werden können.
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