Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan lehnt die US-Pläne zur Umsiedelung von Palästinenserinnen und Palästinensern ab. Stattdessen solle Israel das zerstörte Küstengebiet wieder aufbauen, sagte der Politiker. „Niemand hat die Macht, dem palästinensischen Volk eine zweite Nakba anzutun und wird es auch niemals haben“.
Der Begriff Nakba (Katastrophe) bezieht sich auf die Flucht und Vertreibung von mehr als 700.000 Palästinenserinnen und Palästinensern im ersten Nahost-Krieg 1948. Damals wurde der israelische Staat gegründet. Eine Vertreibung der gut zwei Millionen Menschen im Gazastreifen würde gegen das Völkerrecht verstoßen, sagte Erdogan. Statt eine neue Bleibe für die Menschen aus Gaza zu suchen, solle Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu für den Schaden aufkommen, den er während des Militäreinsatzes gegen die Hamas angerichtet habe.
„Aus unserer Sicht sind die Vorschläge, die darauf abzielen, die Palästinenser aus dem Land zu vertreiben, in dem sie seit Tausenden von Jahren leben, nicht ernst zu nehmen“, sagte Erdogan.
An Trumps Plänen wurde international bereits viel Kritik geäußert. Wie berichtet, will der US-Präsident den Gazastreifen übernehmen und die Menschen für die Zeit des Wiederaufbaus umsiedeln. Ein Recht auf Rückkehr gebe es aber nicht. Aus der Region solle eine „Rivieira des Nahen Ostens“ werden, sagte der Republikaner. Kürzlich hatte er ergänzt, dass Teile des zerstörten Küstenstreifens auch von anderen Staaten im Nahen Osten wieder aufgebaut werden könnten.
„Wir werden sie zu Fall bringen, so wie wir die Pläne davor zu Fall gebracht haben“, kommentierte Hamas-Chef Khalil al-Hayya am Montag. Israels Präsident Benjamin Netanyahu findet den Vorstoß Trumps hingegen „revolutionär“. „Präsident Trump kam mit einer komplett anderen, viel besseren Vision für Israel – ein revolutionärer, kreativer Ansatz, den wir aktuell diskutieren“, sagte er am Sonntag (siehe Video oben).
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