Der deutsche Wahlkampf ist mit dem TV-Duell der Kanzlerkandidaten von CDU und SPD in die Zielgerade eingebogen. Hier präsentierte sich auch schon die mutmaßlich nächste Koalitionsregierung.
Zugegeben: CDU-Chef Merz hatte es einfacher. Er liegt mit 29-33 Umfrageprozenten vor dem Noch-Kanzler Scholz mit 15-18 Prozent.
Merz griff kompetent an, Scholz verteidigte sich kompetent. Ein Befreiungsschlag ist ihm allerdings nicht gelungen. Scholz vermittelte den Eindruck, dass er einen pragmatischen Mittelkurs vorgezogen hätte, wäre er nicht (infolge seiner Führungsschwäche) zwischen dem Fundamentalismus der Grünen (Atomausstieg etc.) und der FDP (Schuldenbremse etc.) aufgerieben worden.
CDU und SPD repräsentieren bei allen Differenzen die noch immer standfeste politische Mitte in Deutschland, obwohl die AfD mit 20 Umfrageprozenten und dem 2. Platz die Oppositionsführung übernommen hat. Der höchst umstrittene Versuch des CDU-Chefs, eine Verschärfung der Asylgesetze mithilfe der AfD durch den Bundestag zu bringen, spielte sowohl im TV-Duell als auch in den Umfragen seither eine erstaunlich geringe Rolle. Es wird also eine Normalisierung im Umgang mit der AfD eintreten, ohne dass diese Rechtsaußenpartei als Koalitionspartner in Frage kommt. Merz kann das ziemlich glaubhaft vermitteln. In Deutschland hält die politische Mitte – im Gegensatz zu Österreich.
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