Die Verlagerung der unfallchirurgischen Akutambulanz von Bruck nach Leoben sowie die Verkürzung der Ambulanzzeiten am LKH Voitsberg sorgen bei der SPÖ für Empörung. Den Vorwurf, man hätte die Beschlüsse als Regierungspartei einst mitgetragen, wollen die Roten nun endgültig vom Tisch wischen.
Die SPÖ hat als Partner der ÖVP in den letzten Jahren Strukturänderungen im Spitalsbereich mitgetragen. Das ist Fakt. Dementsprechend groß war bei Beobachtern die Verwunderung, als die Roten – nun in ihrer neuen Rolle als Oppositionspartei – im Jänner zur großen Demo nach Bruck an der Mur riefen.
Unser Vertrauen in den einstigen Regierungspartner wurde zuletzt ordentlich erschüttert. Von einer geplanten Verlegung der Abteilung haben wir gewusst, ein Aus der Akutambulanz war aber nie Thema.
SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz
Auslöser der Empörung war die Schließung der 24-Stunden-Notfall-Ambulanz. „So war das mit uns nie abgesprochen“, betonten der neue SPÖ-Chef Max Lercher und andere Genossen immer und immer wieder. Von „Wortbruch“ war gar die Rede. Nur glauben wollte man es ihnen nicht.
Klubobmann Hannes Schwarz reißt in diesem Zusammenhang nun endgültig die Hutschnur – und legt zur Rehabilitierung seiner Partei das Protokoll zur Sitzung der „Landes-Zielsteuerungskommission“ vor, datiert mit 13. Juni 2024. Und tatsächlich ist darin lediglich von der „Transferierung der Abteilung Orthopädie und Traumatologie von Bruck nach Leoben“ zu lesen, über ein Ambulanz-Aus wird kein Wort verloren. Zumindest nicht an diesem Tag.
Die Leistungsreduktion am LKH Voitsberg wäre ebenso „nie zur Diskussion gestanden“, betont Schwarz obendrein. Auch dazu gibt es ein offizielles Schreiben, das der „Krone“ vorliegt. „Ich kann Dir versichern, dass das aktuelle Versorgungsangebot (...) in dieser Form auch fortgeführt wird (...)“, schreibt ÖVP-Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl in einem Brief an den Betriebsratsvorsitzenden. Abgeschickt wurde das Schreiben am 8. November 2024.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.