Die älteste Geisel in der Gewalt der Terrormiliz Hamas soll tot sein: Der 86-jährige Shlomo Mansour hat seine Entführung am 7. Oktober 2023 aus seinem Zuhause nicht überlebt, wie sein Kibbuz Kissufim erklärte. US-Präsident Donald Trump forderte indes eine Freilassung aller Geiseln oder ein Ende der Waffenruhe – sonst werde „die Hölle losbrechen“.
„Schweren Herzens haben wir Kibbuz-Mitglieder heute Morgen die Nachricht erhalten, dass unser lieber Freund Shlomo Mansour, 86, in der Gefangenschaft der Hamas ermordet wurde. Er wurde bei dem Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober 2023 aus seinem Haus im Kibbuz Kissufim entführt“, heißt es in einer Erklärung seiner Gemeinde.
Kibbuz: „Shlomo war schlagendes Herz von Kissufim“
Mansour hätte schon im Rahmen der ersten Phase des Abkommens zur Geiselfreilassung freigelassen werden sollen, wie „The Times of Israel“ berichtete. „Shlomo war für uns viel mehr als nur ein Gemeindemitglied – er war ein Vater, ein Großvater, ein wahrer Freund und das schlagende Herz von Kissufim“, trauert das Kibbuz um das Opfer.
Shlomo habe das Farhud-Massaker in Bagdad im Jahr 1941 überlebt und sei später nach Israel gezogen, wie der israelische Diplomat Davin Saranga auf der Nachrichtenplattform X mitteilte.
Die Hamas hatte die Freilassung der Geiseln verschoben und behauptet, Israel habe die Bedingungen des Waffenstillstands verletzt. Es war vorgesehen, dass weitere Entführungsopfer am Samstag freikommen sollten.
Darauf reagierte US-Präsident Donald Trump mit scharfen Worten: Sollten bis Samstagmittag nicht sämtliche Geiseln den Gazastreifen verlassen können, werde er sich für ein Ende der derzeit geltenden Waffenruhe einsetzen. Dann werde „die Hölle losbrechen“, so Trump. Er betonte aber, er werde die Entscheidung Israel überlassen.
Trump: Hamas werde „herausfinden, was ich meine“
Zu genauen Einzelheiten äußerte sich Trump zunächst nicht. Er fügte lediglich hinzu, die Hamas werde „herausfinden, was ich meine“. Auf die Frage, ob er eine mögliche Beteiligung der US-Streitkräfte ausschließe, antwortete Trump: „Wir werden sehen, was passiert.“ Die Hamas-Ankündigung zum Stopp der vereinbarten Geiselfreilassungen brandmarkte er als „schrecklich“.
Hamas: Drohungen bringen nichts
Die Hamas reagierte mit einer Aufforderung an Trump, Drohungen zu unterlassen. Es gebe eine Vereinbarung, die von beiden Seiten erfüllt werden müsse, sagte Hamas-Sprecher Sami Abu Zuhri der Nachrichtenagentur Reuters. „Trump darf nicht vergessen, dass es eine Vereinbarung gibt, die von beiden Seiten eingehalten werden muss und dass dies der einzige Weg ist, Gefangene zurückzubringen. Drohungen bringen nichts und machen es nur komplizierter.“
Ägypten und Katar wollen Waffenstillstand erhalten
Zuvor hatten sich Ägypten und Katar angesichts der neuen Eskalation als Vermittler in Position gebracht. Man sei sehr besorgt und wolle das Beste tun, um den Waffenstillstand zu erhalten, so ein ägyptischer Beamter. Aber Israel müsse sich an die Vereinbarungen zur Waffenruhe und zum Austausch halten, fügte der Beamte hinzu, der seinen Namen nicht genannt haben wollte.
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