11.02.2025 11:00

Kommt Blau-Schwarz?

Glawischnig: „Herbert Kickl hat es übertrieben“

Im aktuellen krone.tv-Politik-Duell diskutieren Eva Glawischnig und Andreas Mölzer äußerst emotional über den andauernden Streit bei den blau-schwarzen Koalitionsverhandlungen. Dabei gingen wie erwartet sofort am Beginn des Duells die Emotionen hoch.

Eva Glawischnig zur Frage, ob bei den Verhandlungen etwas weitergehe: „Also ich glaube, Herbert Kickl hat es übertrieben letzte Woche. Mit diesem Vorschlag über Social Media. Also über Facebook die Zuständigkeiten auszurufen, das Finanzministerium und das Innenministerium zu beanspruchen und das nicht in irgendeiner Form persönlich oder mündlich vorzutragen. Ich glaube, das hat die ÖVP schon ordentlich verärgert. Daran kann es scheitern, muss aber nicht. Aber nicht nur an dem, sondern auch an inhaltlichen Punkten. Also wie ich es beobachte: Die FPÖ kommt ständig mit komplett neuen Forderungen. Die Verlängerung des Wehrdienstes. Des Zivildienstes. Die Abschaffung der steuerlichen Befreiung von der Kirchensteuer. Also Dinge, die im Wahlkampf überhaupt nie ein Thema war. Die jetzt einfach am Tisch liegen und uns alle überraschen.“

Verschwörung gegen Regierung
Andreas Mölzer antwortet sofort messerscharf: „Sie verwechseln da etwas, Frau Glawischnig. Das ist nicht über Facebook gekommen, sondern war bei der Verhandlungsrunde, wo man den Vorschlag mit den Ministerien gemacht hat. Erstens. Zweitens: Die kommen nicht immer mit neuen Vorschlägen, sondern das ist aus diesem geleakten Protokoll. Das von wem auch immer, ganz eine merkwürdige Geschichte, an die Medien gespielt wurde. Um das geht’s aber nicht. Gehen tuts darum, dass es im Moment so etwas wie eine Verschwörung der politisch-medialen Klasse der Republik gibt. Gegen diese Regierung. Alle kommen daher: die Künstler. Die großen Staatsliteraten. Die Wissenschaftler, weil man angeblich nur mehr auf Deutsch publizieren darf. So ein Blödsinn. Es hat geheißen, AUCH auf Deutsch. Und dann kommen auf einmal die Altgranden der ÖVP daher. Der von mir sehr geschätzte Andreas Kohl. Ursula Plassnik, die in den Medien schreibt, wie gefährlich das ist. Wie antieuropäisch.“

Kickls Verhandlungsstil
Dann folgt ein überraschendes Eingeständnis. Mölzer meint konziliant: „Der Herbert Kickl mag ein erratischer Verhandler sein. Er mag vielleicht nicht so gemütlich sein wie andere Verhandler. Da wirft man ihm vor, dass man mit ihm auf kein Bier gehen kann. Und dass er nicht beim Heutigen zusammensitzt mit dem Stocker. Das ist ja alles lächerlich, um das geht’s ja nicht. Denn die Kernfrage ist: Will und kann die ÖVP noch. Jetzt muss es wirklich zumindest vom Grundsatz her entschieden werden: Entweder bricht man, oder man macht das. Die Grundsatzentscheidung muss jetzt folgen.“

Das ganze Duell sehen Sie oben im Video.

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