OK Linz

Kunstschau: Mit „Nackt-App“ zum Kirchen-Engel

Oberösterreich
12.02.2025 16:00

Nackte Frauen und Kirche – das sorgt für Aufreger! Und das scheint die junge Kunstszene schon spitz gekriegt zu haben. Zumindest ist jetzt – nach den Sexpuppen von Pussy Riot-Künstlerin Nadya Tolokonnikova – schon wieder eine nackte Frau im OK Linz zu sehen. Und schon wieder in einem sakralen Ambiente.

Schon wieder eine „Nackerte“ in einem Kirchenraum. Dieses Mal ist aber alles reinste Fiktion. Die schwedische Künstlerin Arvida Byström (34) lässt im OK Linz in der Schau „Who‘s Your Daddy?“ das Hologramm einer nackten Frau in einem Ausstellungsraum flimmern.

Es sieht hier wie in einer Kapelle aus, mit Kirchenbänken und Spitzbogen – aber hier ist keine Kapelle. Und hier ist nicht einmal eine nackte Frau. Die ist nämlich das Hirngespinst einer KI.

Denn Byström hat ein Foto von sich selbst, komplett bekleidet, durch eine sogenannte „Nudify-Website“ bearbeiten lassen. Das sind KI-Angebote im Internet, mit deren Hilfe man jeden Ruckzuck ausziehen kann.

Der Bogen zu Adam und Eva
Und andere Internetuser konnten noch mit den Nacktfotos kommunizieren – auch über eine KI-App. All das hat Byström in ein biblisches Ambiente verpackt, denn sie will den Bogen zur Schöpfungsgeschichte spannen. Zugleich aber will sie die Möglichkeiten des Sexgeschäfts durch KI aufzeigen.

Die zweite Installation von Byström im OK beschwört Mittelmeer-Feeling. Per Video sind Meereswellen samt Sandstrand zu sehen, ein Sandhaufen liegt im Raum. Dazu gibt es Bilder und Skulpturen: Die abnehmbare Vagina einer Sexpuppe, Stimmen von Robotersexpuppen; der Kopf einer KI-Sexpuppe wurde vom Silikon befreit, sodass man die Technologie dahinter sieht. Die Locken der Venus von Botticelli umrahmen alles.

Kriegsführung und Sexbusiness
Das mag alles schockieren, befremdlich wirken. Aber die Künstlerin Byström schaut lediglich hinter die Kulissen. Sie macht klar, dass so grandiose Erfindungen wie Internet und KI – neben militärischen Zwecken – vor allem auch im Sexgeschäft zum Einsatz kommen.

Und wieder wird der weibliche Körper zur Ware, buchstäblich zur Lustmaschine abgestempelt. Anlässlich des Weltfrauentags findet am 8. März hier eine Diskussion statt (16 Uhr), Eintritt frei!

Die provokante Schau mit dem Titel „Who‘s your Daddy?“ ist bis 25. Mai zu sehen. 

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