Zuletzt wurden immer mehr Geschlechtskrankheiten in Europa registriert. Abgesehen von unangenehmen Beschwerden können sich diese auch langfristig auf die Fruchtbarkeit von Mann und Frau auswirken. Deshalb ist Aufklärung bereits an Schulen wichtig.
Innerhalb der letzten 10 Jahre kam es in Europa zu einem starken Anstieg von Geschlechtskrankheiten, wie die ECDC (European Centre for Disease Prevention and Control) berichtet. Die junge Generation weiß kaum über jene Gefahren Bescheid, die mit Geschlechtskrankheiten einhergehen. Das damit verbundene Risikoverhalten wird als Ursache für das vermehrte Auftreten von sexuell übertragbaren Leiden vermutet. Jugendliche praktizieren auch immer seltener „Safer Sex“, da selbst Erkrankungen wie HIV durch die Fortschritte der Medizin für viele den Schrecken verloren haben.
Kinderwunsch bleibt unerfüllt
Abgesehen von unangenehmen Beschwerden können sich etwa Tripper oder Chlamydien auch langfristig auf die Fruchtbarkeit von Mann und Frau auswirken. Kinderwunschexperte Priv.-Doz. DDr. Michael Feichtinger, Wien: „Die am häufigsten diagnostizierten sexuell übertragbaren Infektionen können durch Chlamydien bei Frauen zum irreversiblen Verschluss der Eileiter und bei Männern zur Verstopfung der Samenleiter führen. Somit befinden sich bei Betroffenen keine Samenzellen im Ejakulat und sie sind dauerhaft unfruchtbar. Auch bei Gonorrhoe (Tripper) treten ähnliche Effekte auf.“
Gefahr von Folgeschäden
Die akuten Beschwerden dieser Erkrankungen können zwar mit einem Antibiotikum behoben werden, es bleiben jedoch langfristige Schäden, denen sich Betroffene oftmals nicht bewusst sind. Dr. Feichtinger: „Auch vermeintlich harmlose Bakterien wie Mykoplasmen, Ureaplasmen und Trichomonaden welche wir regelmäßig in Abstrichen aus der Scheiden oder Samenflüssigkeit diagnostizieren, können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen“.
Nur Kondome schützen
Gegen die meisten sexuell übertragbaren Erreger hilft nur das Abschirmen mittels Kondom. „Lediglich gegen die HPV-Viren, welche sich sowohl bei der Frau als auch beim Mann auch auf die Fruchtbarkeit auswirken können, gibt es eine Impfung. Da diese Impfung nicht nur gegen eine mögliche Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit, sondern auch vor allem gegen Krebs und Feigwarzen schützt, würde ich diese jeder jungen Frau und jedem jungen Mann empfehlen“, betont der Experte.
Der Experte appelliert diesbezüglich zu einer verstärkten Bewusstseinsbildung vor allem auch an den Schulen: „Mir ist es ein besonderes Anliegen hierbei Aufklärungsarbeit zu leisten, da sich eine einmalige Unvorsichtigkeit langfristig zu einem Albtraum entwickeln kann und für die Betroffenen oftmals zahlreiche medizinische Behandlungen und künstlichen Befruchtungen zur Folge hat.“
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