An oberösterreichisch-bayrischer Grenze rechnete man nach Cannabis-Legalisierung mit mehr Importen nach Oberösterreich. Doch es kam ganz anders. Denn obwohl der Anbau von Cannabis jenseits der Grenze freigegeben wurde, explodierten dort die Preise am Schwarzmarkt. Doch es ist eigentlich ganz logisch.
Anbau, Besitz und Konsum von Cannabis – das ist in Bayern inzwischen legal. Zumindest unter engen gesetzlichen Vorgaben. Doch hat dies eine Folge, mit der wohl niemand gerechnet hatte: Der Drogenschmuggel von Oberösterreich nach Bayern ist extrem gestiegen, während die erwartete Explosion in die andere Richtung viel unspektakulärer ausgefallen ist. „Weil der Drogenbesitz für Österreicher in Bayern weiter verboten ist, bleibt der Einkauf illegal“, erklärt man bei der Polizei, warum sich die Mühl- und Innviertler in Bayern nicht bis zu der Freigrenze von 25 Gramm einfach „eindecken“ können.
Preis hat sich veroppelt
Und die Oberösterreicher wären dumm, wenn sie nach Bayern fahren würden, um sich „Gras“ zu besorgen. Denn jenseits der Grenze hat sich die Legalisierung massiv auf den Preis ausgewirkt – dieser hat sich verdoppelt,.
Mehr Nachfrage nicht legal zu bewältigen
Hintergrund ist, dass es zwar erlaubt ist, dass jeder Über-18-Jährige im öffentlichen Raum bis zu 25 Gramm Cannabis für den Eigenbedarf dabei haben darf. Auch der Anbau daheim ist erlaubt, aber die Ernte darf nicht weitergegeben werden. Damit ist zwar die Nachfrage stark gestiegen, aber das legale Angebot hat sich im Vergleich nur wenig erweitert.
Drogenfunde stark gestiegen
Die bayrische Grenzpolizei hat erste Zahlen nach der Legalisierung vorgelegt: Im Jahr 2024 gab es gegenüber dem Vorjahr 80 Prozent mehr Drogenfunde, in Summe 680 Kilo, zwei Drittel davon Cannabis. Hier hat sich die sichergestellte Menge sogar mehr als versiebenfacht.
Hoffen auf Rücknahme der Liberalisierung
„Damit hat die Cannabis-Liberalisierung zum Aufblühen des Schmuggels und der organisierten Kriminalität geführt“, hofft VP-Landesgeschäftsführer Florian Hiegelsberger darauf, dass die Regelung nach der Wahl in Deutschland am 23. Februar wieder zurückgenommen wird.
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