„Der Sagenjäger“

Warum ein liederlicher Fischer zu Stein wurde

Kärnten
12.02.2025 13:55

In seiner Heimatstadt geht Max Müller in der nächsten Folge des „Sagenjägers“ einer alten Geschichte auf den Grund: Warum ist der Fischer zu Stein geworden? Warum steht er auf dem Benediktinermarkt?

Eine Kundin am Markt soll einst die Waage eines Fischers angezweifelt haben. Er antwortete: „Zu Stein soll ich werden, wenn ich falsch gewogen habe.“ Das wurde er auch. Noch heute steht der steinerne Fischer als Mahnmal für Fairness im Handel am Markt, mittlerweile am Benediktinermarkt.

Dort trifft Max Müller, der aus der Fernsehserie „Rosenheim Cops“, aber auch als Bariton bekannt ist, auf Marktkoordinatorin Martina Derhaschnig, die ihm von den im Mittelalter geltenden Marktregeln erzählt – und wie diese umgangen wurden.

Der steinerne Fischer auf dem Benediktinermarkt in Klagenfurt. (Bild: Kogler Christina Natascha/Christina Natascha Kogler)
Der steinerne Fischer auf dem Benediktinermarkt in Klagenfurt.

Sagenjäger am Sonntag

Der steinerne Fischer vom Benediktinermarkt in Klagenfurt ist Thema der Folge „Der Sagenjäger“ am Sonntag, 16. Februar, ab 17.55 Uhr auf ORF 2.

Viele Helfer bei der Spurensuche
Dass die Fischerei noch genauso wie im 17. Jahrhundert, in dem die Sage laut Inschrift auf der Statue anzusiedeln ist, abläuft, berichtet der Fischer und Hotelwirt Seppi Motschiunig. Wie genau die Waagen heute wiegen, lässt sich der Sagenjäger von Fischstandlerin Claudia Rogatschnig erklären. Und die große Bedeutung der Fische seinerzeit kennt Verleger und Genussmensch Lojze Wieser. Ein Sittenbild der damaligen Zeit ergibt sich im Gespräch mit Austria Guide Horst Ragusch.

Das große Siedeln der Geschmäcker
Geschmackserlebnisse gibt es übrigens erst seit 1948 auf dem Benediktinermarkt in Klagenfurt, vorher fanden auf anderen Plätzen Märkte statt: Der Wochenmarkt wurde zuvor auf dem Alten Platz abgehalten. Auf dem Dr. Arthur Lemisch-Platz war einst Obst verkauft worden, er hieß sogar Obstplatz. Der Kardinalplatz diente als Gemüsemarkt für Großhändler, der Feldmarschall Conrad-Platz als Markt für Schweine, der Heiligengeistplatz als Fischmarkt. Am Heuplatz wurden Heu und Stroh verkauft. Auch am Neuen Platz, früher Kaiser Franz Joseph-Platz, waren Wochenmärkte abgehalten worden. Beim Fleischmarkt hört man noch, wozu er diente.

Krapfen und abgesottene Fische verboten
Die älteste erhaltene Marktordnung für Klagenfurt „im Herzogtum Kärnten“ teilte die Stände nach Warengattung zu. Als „eigentliche Marktfeilschaften“ galten Butter, Schmalz, Eier, „Grünwaren und Zugemüse“. Bauernkrapfen und abgesottene Fische waren als „der menschlichen Gesundheit höchst schädliche Eßwaren“ untersagt.

Die alte Marktordnung warnt allgemein, „daß jener, der mit falscher Maß und Gewicht der taxierten Lebensmittel in einem die Satzung übersteigenden Preis, oder ungesunde, ungenüßbare oder verfälschte Lebensmittel verkaufet, nach den bestehenden Gesetzen unnachsichtig behandelt werden wird“.

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