Team-Kombi der Herren

Schweizer Dreifachsieg, österreichische Sturzorgie

Ski WM
12.02.2025 14:16

Loic Meillard und Franjo von Allmen sind in der Team-Kombi der Herren zu WM-Gold gerast. Für die rot-weiß roten Teams lief das Rennen enttäuschend, von vier Teams schieden drei im Slalom aus, Fabio Gstrein und Daniel Hemetsberger landeten auf Rang fünf.

Die Team-Kombination der Männer bei der Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm hat sich zu einem Schweizer Triumphzug entwickelt. Franjo von Allmen/Loic Meillard siegten vor Alexis Monney/Tanguy Nef und Stefan Rogentin/Marc Rochat. Die ÖSV-Teams gingen am Mittwoch leer aus. Daniel Hemetsberger/Fabio Gstrein waren Fünfte, Manuel Feller/Vincent Kriechmayr, Dominik Raschner/Stefan Eichberger und Marco Schwarz/Stefan Babinsky blieben im Slalom auf der Strecke.

Der Endstand:

In der Abfahrt am Vormittag hatte Monney Weltmeister Von Allmen um zwei Hundertstelsekunden auf Rang zwei verwiesen, Hemetsberger hatte Gstrein den vierten Platz und 0,95 Sek. Rückstand übergeben. Kriechmayr/Feller waren als 13. 1,31 Sek. zurück, Eichberger/Raschner als 17. 1,81 Sek. und Babinsky/Schwarz auf Position 21 2,46 Sek.

„Ein wenig deppert“
„Hemmi hat alles probiert, ich habe alles probiert. Im Großen und Ganzen, glaube ich, sind wir beide gut Ski gefahren. Es wollte halt nicht sein, weil einfach die äußeren Umstände auch nicht dazugepasst haben“, sagte Gstrein, der die siebente Zeit im Slalom fuhr. Er meinte damit auch die mit Salz behandelte Piste und die Zeitabstände – nach vorne groß, nach hinten sehr eng. „Ich glaube, Schweiz 1 und 2 haben schon mit der Abfahrt einen recht guten Vorsprung gehabt. Und Marc Rochat ist ein bisschen vor mir gefahren, das macht bei so einer Piste auch viel aus.“

Daniel Hemetsberger und Fabio Gstrein (r.) (Bild: GEPA)
Daniel Hemetsberger und Fabio Gstrein (r.)

Hemetsberger befand, es habe sich alles „ein wenig deppert“ ergeben. „Die, die zehn Nummern vor ihm gefahren sind, haben nur etwa drei Zehntel Rückstand gehabt. Wenn ich drei Zehntel langsamer bin, hat er eine viel bessere Nummer. Dann sind wir mit der Fahrt wahrscheinlich ein Eckerl weiter vorne, weil die Piste besser gewesen wäre. Aber es hat es saugut gemacht, passt gut“, sagte der Oberösterreicher.

Schweizer Dominanz bei Männern setzte sich fort
Jubelstimmung herrschte hingegen ein paar Meter weiter im Schweizer Lager. „Unglaublich cool, die Leistung vom ganzen Schweizer Team. Das ist etwas für die Geschichte“, sagte der nunmehrige Doppel-Weltmeister von Allmen. „Ich bin immer noch zufrieden mit einem Top-zehn-Resultat in meiner zweiten Weltcupsaison. Deswegen ist das, was hier abgeht, für mich nicht in Worte zu fassen.“ Meillard meinte: „Das ist einfach genial. Es zeigt, dass wir alle gut fahren können und alle fit sind.“ Von Allmen/Meillard lagen am Ende 0,27 Sek. vor Monney/Nef und 0,43 Sek. vor Rogentin/Rochat. Hemetsberger/Gstrein fehlten 37 Hundertstelsekunden auf Bronze.

Es war der erste Schweizer Triple-Erfolg bei einer WM seit der Abfahrt 1987 in Crans-Montana, damals hatte sich Peter Müller vor Pirmin Zurbriggen und Karl Alpiger durchgesetzt. Insgesamt gab es nun drei Dreifachsiege für Swiss-Ski. 1931 bei der ersten Ski-WM in Mürren hatte Walter Prager in der Abfahrt vor Otto Furrer und Willi Steuri gewonnen. In Saalbach haben die Schweizer Männer bisher alle Einzel-Goldmedaillen geholt. Marco Odermatt hatte im Super-G triumphiert, danach von Allmen in der Abfahrt.

Viele Slalom-Ausfälle auf Salzpiste
Das Match um die Medaillen begann quasi mit Feller als Startnummer 17 des Slaloms. Doch der Tiroler schied im Mittelteil nach guten Zwischenzeiten aus. „Dass ich momentan richtig gut Slalom fahre, das weiß ich von den letzten Wochen. Das Training hat extrem gut funktioniert und bis dahin war es eben auch sehr, sehr gut. Aber die Piste hat ein bisschen nachgelassen und der Lauf war eher auf der engeren Seite, dann bin ich ein-, zweimal in Bedrängnis gekommen. Man will aber in der Situation nicht vom Gas runter“, erklärte er.

Marco Schwarz (Bild: Pail Sepp)
Marco Schwarz

„Schade. Wenn ich ein bisschen besser gefahren wäre, wäre der Felli in einer besseren Situation gewesen. So wie er gefahren ist bis zu seinem Fädler, war er sicher einer der besten Athleten heute am Werk“, erläuterte Kriechmayr.

Manuel Feller (Bild: Pail Sepp)
Manuel Feller

Auch Yule und Noel out
Auch Raschner fädelte ein. „Der Fädler passiert im Slalom schon schnell, vor allem bei den Bedingungen“, sagte der Tiroler. Es habe zwar etwas aufgeweicht, doch der Grundstock der Piste sei „super da“. Schwarz erklärte, er habe sich „sauber geplagt“. „Es ist eine sehr enge Kurssetzung, sehr drehend“, meinte der Kärntner. Im letzten Teil habe er noch Zeit gutmachen wollen, „dann war es vielleicht ein bisschen früh, dass ich den Ski ausgelassen habe“. Auch für ihn endete der Bewerb somit mit einem Ausfall – genauso wie für den Südtiroler Alex Vinatzer, den französischen Olympiasieger Clement Noel oder den Schweizer Daniel Yule.

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