Prozess in Feldkirch

Finanzlöcher durch diverse Betrügereien gestopft

Vorarlberg
12.02.2025 07:25

Ein hoch verschuldeter Vorarlberger wollte seine finanzielle Schieflage wieder ausgleichen, indem er Dinge veräußerte, die ihm gar nicht gehörten. Für nie gelieferte Ware kassierte er frech ab. Am Dienstag musste er sich vor dem Landesgericht Feldkirch verantworten. 

„Der Strafakt schreit gerade danach, dass Sie sich selbst eine Grube gegraben haben“, meinte Richterin Verena Wackerle zum Angeklagten. Beim Prozess geht es um mehrere Betrugsfälle im Zeitraum März 2021 bis Juni 2022. Dafür macht der Beschuldigte eine Vielzahl wirtschaftlicher und privater Lebensumstände verantwortlich. „Ich war zuerst selbstständiger Kfz-Meister mit eigenem Sachverständigenbüro. Alles lief prima. Sieben Jahre später wurde bei mir ein Tumor im Kopf festgestellt und die Ärzte gaben mir nicht mehr allzu lange zu leben.“ Daraufhin verkauft der 45-jährige Mann seinen Betrieb.

Doch der Vorarlberger trotzt der Krankheit und betreibt später sehr erfolgreich einen Sicherheitsvertrieb. Es folgt ein tolles Haus mit Pool im Wert von einer halben Million Euro. Das Familienglück mit Frau und zwei Kindern scheint perfekt. Doch durch die Coronakrise gab es finanzielle Einbußen im Betrieb, das wirkte sich auf die Ehe aus. Diese zerbrach, nur der Schuldenberg blieb und der Angeklagte rutschte ins Burnout und in ein Drogenproblem.

Ordentlich abkassiert
Um wieder Boden unter den Füßen zu bekommen und somit an Geld, verkauft er trotz bestehendem Veräußerungsverbot seinen geleasten BMW und kassiert 22.000 Euro dafür. Von zwei Opfern kassiert er rund 5500 Euro für Sicherheitssysteme, die er aber nie liefert. In einem anderen Fall bestellt er über einen Kontakt im Internet Falschgeld für 20.000 Euro, was er allerdings nie erhält. Auch bringt er gefälschte Antigen-Tests und Impfzertifikate in Umlauf, für die er 400 Euro je Zertifikat kassiert.

Positiv vermerkt die vorsitzende Richterin, dass der Mann geständig ist, gesundheitlich Fortschritte macht, einer geregelten Arbeit nachgeht und bestrebt ist, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Dennoch wird er nicht rechtskräftig schuldig gesprochen, kommt aber mit einer teilbedingten Haftstrafe in Höhe von 15 Monaten davon.

Porträt von Chantal Dorn
Chantal Dorn
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