König bei Trump

Jordanien will 2000 Kinder aus Gaza aufnehmen

Außenpolitik
11.02.2025 22:05

Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, Palästinenser aus dem Gazastreifen umzusiedeln und das zerstörte Territorium zu übernehmen und wieder aufzubauen, löste eine Welle der Empörung aus. Zahlreiche arabische Länder, die Vereinten Nationen sowie mit den USA verbündete Staaten wiesen die Pläne scharf zurück. Nun hat sich Jordanien allerdings bereit erklärt, 2000 Kinder aus dem Gazastreifen aufzunehmen.

König Abdullah II. erklärte während seines Besuchs bei Trump in Washington, dass es sich um Kinder handle, die entweder krebskrank oder in einem sehr schlechten Zustand sind. Die Kinder sollen mit Helikoptern ausgeflogen werden. Möglicherweise könnten sich andere Länder daran beteiligen. Die Kinder könnten „sofort“ aufgenommen werden.

König Abdullah II. im Gespräch mit US-Präsident Donald Trump (Bild: APA/GETTY IMAGES/Andrew Harnik)
König Abdullah II. im Gespräch mit US-Präsident Donald Trump

Bei der Aufnahme weiterer Menschen aus dem Gazastreifen, wie von Trump gefordert, gab sich der König zurückhaltender, wenn auch nicht gänzlich ablehnend. Für weitere Maßnahmen wolle er aber auf einen Plan warten, den Ägypten gerade ausarbeite. Es gelte auch, Gespräche mit anderen arabischen Partnern abzuwarten, zu denen Saudi-Arabien nach Riad eingeladen habe. 

„Natürlich müssen wir die Interessen der Vereinigten Staaten, der Menschen in der Region, speziell des jordanischen Volkes, im Auge behalten“, sagte Abdullah vor dem hinter verschlossenen Türen geführten Gespräch mit dem US-Präsidenten.

Gaza-Waffenruhe auf Messers Schneide
Unterdessen steht die Waffenruhe zwischen der radikalislamischen Terrororganisation Hamas und Israels auf Messers Schneide, nachdem die Terrorgruppe die Freilassung weiterer israelischer Geiseln ausgesetzt hat. Der Sprecher der Al-Kassam-Brigaden – des militärischen Flügels der Hamas, Abu Ubaida, warf am Montag Israel vor, die Rückkehr vertriebener Palästinenser in den nördlichen Gazastreifen verzögert, Einwohner bedroht und die Einfuhr von Hilfsgütern verhindert zu haben. Damit habe Israel die Waffenstillstandsvereinbarungen gebrochen. 

Israels Premier droht mit einer Fortsetzung des Gaza-Krieges, sollten keine weiteren Geiseln freigelassen werden. (Bild: AP Photo/Ohad Zwigenberg)
Israels Premier droht mit einer Fortsetzung des Gaza-Krieges, sollten keine weiteren Geiseln freigelassen werden.

Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu drohte am Dienstag mit einer Fortsetzung des Gaza-Krieges gedroht, wenn sie die israelischen Geiseln nicht bis Samstag freigelassen werden. Wie viele Geiseln es sein müssten, ließ er in einer Mitteilung seines Büros offen. Trump drohte ebenfalls und erklärte, es werde die Hölle los sein, wenn nicht, wie geplant, kommenden Samstag weitere drei Israelis freigelassen werden. Er werde dann vorschlagen, den Waffenstillstand aufzukündigen.

Hamas gelassen: „Sprache der Drohungen hat keinen Wert“
Seitens der Islamisten gab man sich gelassen: „Die Sprache der Drohungen hat keinen Wert und verkompliziert die Dinge nur“, sagte der ranghohe Hamas-Funktionär Sami Abu Zuhri am Dienstag. „Trump muss sich daran erinnern, dass es ein Abkommen gibt, das von beiden Seiten respektiert werden muss, und dass dies der einzige Weg ist, die (israelischen) Gefangenen zu befreien“, sagte Zuhri.

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