Mit ihrer 15. WM-Medaille egalisierte Ski-Königin Mikaela Shiffrin einen weiteren Rekord. Seit Schladming 2013 hat sie bei jeder WM zumindest einmal Gold geholt. Beschäftigt hat sich die 29-Jährige mit der Bestmarke bisher aber nicht, wie sie in einem Interview zugab. Vielmehr beschäftigen sie mentale Hürden.
„Wenn nur ich gefahren wäre, hätte es nicht gereicht.“ Mikaela Shiffrin dankte am Dienstagabend im Home of Snow in Saalbach-Hinterglemm einmal mehr ihre Jugendfreundin Breezy Johnson, mit der sie in der neuen Teamkombi Gold holte. Das zugleich die 15. WM-Medaille (davon acht Titel) im 18. Rennen für die US-Amerikanerin war. Die 29-Jährige stellte damit auch eine historische Bestmarke ein. Bisher gewann nur Christl Cranz, die deutsche Ausnahmeläuferin der 1930er-Jahre, 15 Mal Edelmetall bei Ski-Weltmeisterschaften.
„... nicht in der Lage gefühlt“
Beschäftigt hat sich Shiffrin damit aber nicht wirklich, wie sie in einem Interview mit Eurosport erklärte. „Über den Rekord wurde schon in Méribel gesprochen, also wusste ich darüber Bescheid. Aber ich konnte hier überhaupt keinen Gedanken daran verschwenden, weil ich mich gar nicht in der Lage gefühlt habe, um die Medaillen mitzukämpfen“, sagte die 99-fache Weltcupsiegerin, die seit 2013 in Schladming bei jeder WM zumindest einmal Gold gewann.
Zu schwer wiegen die Nachwirkungen des Sturzes von Ende November, bei dem sich Shiffrin eine tiefe Wunde am Bauch zugezogen hat. „Ich erhole mich immer noch von meinen Verletzungen, das ist ein komisches Gefühl – alle anderen sind hier, um Medaillen zu gewinnen und ich weiß nicht mal, ob ich gut genug bin, um hier zu sein. Darum kann ich zu diesem Rekord überhaupt nichts sagen im Moment.“
Für Riesentorlauf fehlt die Zeit
Auch zur Riesentorlauf-Absage nahm sie Stellung. Ihr fehle die Zeit auf Schnee und die Möglichkeit, verschiedene Kurssetzungen und Bedingungen zu trainieren, um auf Renn-Speed zu kommen, sagte die 29-Jährige. „Dazu kommt die mentale Komponente, mit dieser Geschwindigkeit umzugehen. Ich habe noch immer Probleme, wenn wir unter Rennbedingungen trainieren, also auf härterem Schnee.“
Shiffrin weiter: „Ich weiß noch nicht einmal, dass ich Angst habe, aber ich kann die Bewegungen nicht durchführen, um einen schnellen Riesenslalom-Schwung zu machen. Am Ende des Trainings weine ich und weiß nicht einmal, warum. Das sind einfach mentale Schläge, darum muss ich mich Schritt für Schritt weiter heranführen. Es wird wiederkommen, aber man darf es nicht erzwingen.“
Zu sehen ist Shiffrin damit erst wieder am Samstag, beim Slalom der Damen am Zwölferkogel. Der Lauf im Rahmen der Teamkombi war dafür aber ein toller Test, denn der Hang sei sehr herausfordernd. „Es ist fast die ganze Zeit über steil und es gibt eine Traverse, die einige Fahrerinnen unvorbereitet getroffen hat“, sagte die 62-fache Slalomsiegerin, die von einem „perfekten WM-Kurs sprach.“ Ein Hang, der die Bühne für den nächsten alleinigen Shiffrin-Rekord sein könnte.
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