Langsam aber sicher: Die ÖBB setzen Schritt um Schritt, um den Ausbau der Bahngleise im Rheintal voranzutreiben: Nun steht erstmal eine Prüfung der Notwendigkeiten des Ausbaus an.
Dass das Bahnnetz im Unteren Rheintal ausgebaut werden muss, scheint allen Verantwortlichen – also ÖBB, Bund, Gemeinden und dem Land Vorarlberg – klar zu sein. Weniger klar ist allerdings, wie genau dieser Umbau aussehen soll, welche konkreten Auswirkungen erzielt werden sollen und welche Kosten damit schlussendlich verbunden sind.
Um in all diesen Belangen mehr Klarheit zu erlangen, steht als nächster Schritt eine „Strategische Prüfung Verkehr“ beim Bundesministerium an. Dabei werden die grundsätzliche Notwendigkeit eines Ausbaus des Schienennetzes verkehrsträgerübergreifend analysiert und die wesentlichsten Auswirkungen auf Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt untersucht. Diese Analyse soll im zweiten Halbjahr 2025 gestartet werden.
Trassenführung
Die konkrete technische Ausgestaltung der erforderlichen Maßnahmen – etwa die genaue örtliche Trassenführung – ist Inhalt der darauffolgenden Planungsphasen. Auch die Öffentlichkeit soll in diese Phase eingebunden werden, informierten am Mittwoch die ÖBB: „Es ist uns ein sehr großes Anliegen, die erforderlichen Prozessschritte strukturiert und transparent zu setzen“, betonte Michael Mangeng, ÖBB-Assetmanager der Region West.
Konkret geht es um den Ausbau der Teilstrecken Hard – Lustenau, Wolfurt – Bregenz, Bregenz-Hafen – Lochau und Adaptierungen beim Bahnhof Dornbirn. Als besonders dringlich gilt der zweigleisige Ausbau zwischen Hard und Lustenau. Zudem wird seit Jahren bekanntlich intensiv über die Möglichkeit einer unterirdischen Lösung für das Unterland diskutiert.
An einem Strang ziehen
Stellvertretend für die Oberhäupter der anderen betroffenen Kommunen im Rheintal bekräftigte Elmar Rhomberg, Bürgermeister von Lauterach, das Interesse, gemeinsam an einem Strang zu ziehen: „Wir sehen, dass alle Akteure an der besten Lösung für den Ausbau im Rheintal interessiert sind. Die Bürgermeister der Region und die Mitglieder des Vorarlberger Landtags werden sich weiter für eine unterirdische Lösung vom Güterterminal Wolfurt bis zur deutschen Staatsgrenze einsetzen. Nun gilt es, mit vereinten Kräften die nächsten Schritte einzuleiten, damit sich die Planungen konkretisieren können.“
Bereits im Vorjahr wurde die Bahninfrastruktur im Rheintal in das Zielnetz 20240 aufgenommen, also in die langfristige Strategie des Bundes zum Ausbau des Bahnnetzes in Österreich.
Allerdings: Die formale Beschlussfassung des Zielnetz-Entwurfs durch die Bundesregierung ist noch ausständig. Zudem sind für das Projekt im Rheintal noch keine Mittel im ÖBB-Rahmenplan vorgesehen. Das bedeutet, dass die ÖBB noch „keinen umfassenden Auftrag davon ableiten können und auch noch keine finanziellen Mittel vorliegen, um detaillierter mit einem umfangreichen Prozess im Rheintal zu starten“, erklärte das Infrastruktur-Unternehmen. Gefragt ist also nach wie vor Geduld.
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